Die Kritiker

«Gefährliche Wahrheit»

von   |  2 Kommentare

Lisa Maria Potthoff, Uwe Preuss, Ulrike Kriener und Almila Bagriacik sind am Montagabend in einem Journalisten-Thriller im ZDF zu sehen.

Stab

Darsteller: Lisa Maria Potthoff, Ulrike Kriener, Uwe Preuss, Christoph Letkowski, Almila Bagriacik, Hanns Zischler
Drehbuch: Frauke Hunfeld und Silke Zertz
Schnitt: Falk Peplinski
Kamera: Dominik Berg
Kostüme: Teresa Grosser
Musik: Peter Thomas Gromer
Regie: Jens Wischnewski
Eine Sozialbausiedlung steht lichterloh in Flammen, das Leid ist unermesslich. Sofort ist klar, dass einige Menschen bei dem Brand ihr Leben verloren haben. Neben Ersthelfern und Schaulustigen sind auch Maren Gehrke (Lisa Maria Potthoff) und Hans Buttke (Uwe Preuss) am Ort des Geschehens: Sie ist Chefreporterin einer Tageszeitung, er ihr Fotograf. Sie halten die Bilder und Geschichten fest, die ihnen im allgemeinen Wirrwarr zufliegen, immer schon mit den Gedanken im Hinterkopf, wie man die Story drehen und wo man sie am besten in der Zeitung platzieren kann, aber ohne jemals wirklich anstößig zu werden. Denn Maren und Hans sind keine abgezockten Boulevard-Junkies, sondern trotz ihres Metiers, in dem alles immer höher, schneller und weiter sein muss, doch Mensch geblieben. Eine Selbstverständlichkeit also für Maren, dass sie sich auch wirklich um die Menschen in Not kümmert.

Bald entdeckt Maren, dass sich noch mehr hinter der Geschichte verbirgt. Der Sozialbau war einmal in der Hand der Stadt, die schon damals den Brandschutz vernachlässigt hat. Erste Interviews mit den überlebenden Bewohnern ergeben ebenfalls, dass einiges im Argen lag und sich niemand um die Zustände gekümmert hat. Und dann gibt es noch brisantes Videomaterial, das der Journalistin zugespielt wird. Eine explosive Mischung.

«Gefährliche Wahrheit» zeigt dabei ziemlich packend, wie man sich die allgemeinen Vorgänge in einer großen überregionalen Zeitungsredaktion vorstellen kann: Die Sensationsgier ist einer Chefreporterin wie Maren irgendwann in Fleisch und Blut übergegangen. In Zeiten sinkender Abonnentenzahlen verwaltet die Redaktionsleiterin (Ulrike Kriener) hauptsächlich den Mangel. Fotograf Hans pumpt seinen Verdient mit einem privaten Online-Shop auf – ein Geschäftsmodell, auf das auch der Verlag setzt, der seinen Kunden neben den neuesten Meldungen und besten Reportagen auch Fahrräder und Fußballtickets verkauft. Die junge aufstrebende Reporterin (Almila Bagriacik) ist derweil, anders als ihre Kollegen, mit dem Internet aufgewachsen, und hat ihnen dadurch nicht nur einmal etwas voraus.

Schnell schlägt der Film dann den Weg des Medien-Thrillers ein: Denn als ein Zeuge brisantes Material an die Öffentlichkeit bringen will und dringend Geld braucht, um problemlos von der Bildfläche verschwinden zu können, beginnt bald eine Jagd um Informantenschutz und falsche Fährten in der Redaktion, als sich die einzelnen Mitarbeiter nicht nur gegenseitig ausstechen wollen, sondern mitunter noch andere Pläne im Schilde führen. Aus dem Blickwinkel der Struktur des Films betrachtet, keine schlechte Idee, denn einen Großteil der Kritik, den «Gefährliche Wahrheit» an den Zwängen und den Entscheidungen im heutigen Redaktionsalltag äußert, hat der Zuschauer da bereits verstanden. Sehr gut gefällt ebenfalls die starke Besetzung mit Lisa Maria Potthoff in der Hauptrolle, flankiert von ebenso bekannten Namen wie Uwe Preuss, Ulrike Kriener und Almila Bagriacik.

Das ZDF zeigt den Fernsehfilm «Gefährliche Wahrheit» am Montag, den 25. April um 20.15 Uhr.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
24.04.2022 02:03 Uhr 1
Mein Gott, wie schreibt Ihr eigentlich Eure Artikel?? Der Film läuft Montag, den 26.04., also Morgen!! Sonntags laufen im ZDF nie Thriller!
Stargamer
24.04.2022 12:16 Uhr 2
Also bei mir ist heute Sonntag, der 24. April und morgen Montag, der 25. April ;)
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