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Die wohl größte Baustelle des Senders ist der Vorabend, den man lange Zeit mit diversen Gameshows bespielt hatte, seit Kurzem beschränkt man sich aber wieder auf Reality-Krimis von «Lenßen übernimmt» und «K11 – Die neuen Fälle», die vom früheren Sendeplatz eins weiter gerutscht waren. Dies war den durchaus ordentlichen Einschaltquoten von «K11» mit bis zu über acht Prozent in der Zielgruppe noch Ende März gar nicht zuträglich. Seit der Umstellung auf 19:00 Uhr holte man im Schnitt nur noch 4,6 Prozent, am vergangenen Freitag standen gar nur noch miserable 3,0 und 2,2 Prozent zu Buche. Ein ähnliches Bild gibt «Lenßen übernimmt» ab, dessen Doppelfolge um 18:00 Uhr zuletzt nur bei weniger als fünf Prozent Marktanteil rangierte. Doch auch die Primetime gibt Grund zur Sorge.
Die Neustarts «Liebe im Sinn» am Montag und «Kühlschrank öffne dich!» am Donnerstag verbuchten jeweils deutlich weniger als eine Million Zuschauer insgesamt und mit 5,9 beziehungsweise 6,0 Prozent lief es in der vergangenen Woche alles andere als optimal. Hinzu kommt, dass sich «The Voice Kids» am Freitagabend im Sinkflug befindet. Zwischen Ende März und Mitte April war die Castingshow mit zweistelligen Werten eigentlich sehr erfolgreich, zuletzt setzte es aber zweimal weniger als acht Prozent in der Zielgruppe. Am Freitag waren nur noch 7,7 Prozent drin – der drittschlechteste Wert in der Sendungsgeschichte.
Kommen wir zu den Lichtblicken im Sat.1-Programm, wir fangen allerdings klein an: Am Dienstag debütierte «Navy CIS: Hawaii» im deutschen Free-TV. Bekanntlich haben es US-Serien, gesendet aus Unterföhring, derzeit besonders schwer (siehe «Grey’s Anatomy» bei ProSieben oder «Clarice Starling» bei Sat.1]]), dennoch verbuchte die Premiere einen akzeptablen Wert von 6,7 Prozent, was wiederum unterstreicht, in welcher Krise sich Sat.1 befindet, wenn sich dieser Wert als Erfolg verkaufen lässt. Krisenfest präsentiert sich der Sender ausschließlich am Morgen. Dort performt das «Sat.1 Frühstücksfernsehen» weiter mit tollen Zahlen, am Mittwoch gab es mit 22,8 Prozent sogar eine neue Jahresbestleistung. Im Wochenschnitt holte die Morningshow 18,7 Prozent bei den Umworbenen. Ähnlich gut lief es auch für «Auf Streife», «Auf Streife – Berlin» und «Auf Streife – Die Spezialisten», die am Freitagnachmittag 13,7 und zweimal 11,7 Prozent einfuhren. Auch eine «Buchstaben Battle»-Doppelfolge konnte am Vormittag mit 11,0 und 11,2 Prozent überzeugen. Warum es für «K11» am Abend dennoch so schwach lief, lässt sich möglicherweise mit der grundsätzlich eher konfus wirkenden Senderstrategie begründen, denn im Gegenprogramm von «K11 – Die neuen Fälle» ist derzeit bei Sat.1 Gold «K11 – Kommissare im Einsatz» zu sehen, was am Freitag dazu führte, dass Sat.1 Gold in Sachen Zielgruppen-Reichweite gleichauf mit dem großen Bruder war. Sicherlich wird man sich beim Spartensender über die eingefahrenen 1,9 Prozent mehr freuen als die Verantwortlichen rund um Daniel Rosemann.
Ein Blick auf die anderen Sender
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Wie lief es beim Öffentlich-Rechtlichen?
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