Stab
Darsteller: Clemens Schick, Anne Schäfer, Bernhard Schütz, Sylvie Rohrer, Sebastian Fritz, Alexander BeyerMusik: Fabian Römer und Steffen Kaltschmid
Kamera: Patrick Orth
Drehbuch: Katharina Eyssen und Remy Eyssen
Regie: Carolina Hellsgard
Aber wieso sollte er das tun? Er ist doch ein netter alter Mann. Und noch dazu so fürsorglich: Er unterstützt das Jugendzentrum schon seit einigen Jahren mit Spenden – Gelder, die ein armer Apotheker eben aufbringen kann. Und wieso sollte der Mörder die Polizei rufen und zum Fundort der Leiche des Menschen führen, den er umgebracht hat? Doch eben dort, wo seine Kollegen abwinken, läuten bei Xavi Bonet die Alarmglocken.
Es ist heiß in Barcelona und Bonet hat aus Sorge und Aufregung seit Tagen nicht geschlafen. Er verrennt sich vollkommen in seine Überzeugung und will den Täter zur Strecke bringen, zu einem Geständnis bewegen und damit auch die verschwundenen Jungen befreien, von denen er glaubt, dass sie weiterhin am Leben sind. Diese Atmosphäre ist von Anfang an sehr packend und zieht die Zuschauer in die Geschichte hinein. Hauptdarsteller Clemens Schick als Xavi Bonet merkt man an, wie seine Figur unter der Situation zu leiden hat: der Schuld und dem Gefühl, nichts machen zu können, außer weiter beharrlich zu sein, seinem Gefühl zu vertrauen und seinem Chef, der den Apotheker gerne freilassen möchte, immer einen Schritt voraus zu bleiben?
Unterdessen findet seine Kollegin Fina Valent (Anne Schäfer) eine neue Spur: Ein Mann ist immer wieder beim Jugendzentrum im Armenviertel aufgetaucht und hat Zeit mit den Jungs verbracht. Ob er etwas mit dem Verschwinden der Kinder zu tun hat – und hat Xavi Bonet damit den Falschen auf dem Kieker? Mit dieser Wendung bringt der Film ein weiteres Spannungsmoment in seiner Geschichte unter: Nicht zuletzt dank Bernhard Schütz, der den dubiosen Apotheker auf dem Revier spielt, bleibt es lange spannend, denn der Zuschauer kann sich sehr lange nicht sicher sein, ob er ihm vielleicht trauen und damit Xavi Bonets Spürnase infrage stellen sollte – oder ob der Kommissar auch in diesem Film wieder den richtigen Riecher hat.
Der Film «Der Barcelona-Krimi – Der längste Tag» ist am Donnerstag, den 5. Mai 2022 um 20.15 Uhr zu sehen.
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06.05.2022 10:54 Uhr 1