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Simpleclub – Von Lernvideos auf YouTube zu einer der größten Lernplattformen Deutschlands

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Schon vor dem Abi produzierten die beiden Gründer Videos, die ihren Mitschülern die Themen verständlicher und mit mehr Spaß vermitteln als so manche Lehrkraft.

Die Videos von simpleclub in Fächern wie Mathe, Physik, Chemie oder Geschichte helfen nicht nur Schülern beim eigenständigen Lernen, sondern werden auch teilweise von Lehrkräften in den Unterricht eingebaut. Das Projekt, das bereits 2011 auf YouTube von Alexander Giesecke und Nicolai Schork zunächst unter dem Namen „TheSimpleClub“ gegründet wurde, ist inzwischen auf insgesamt 10 Kanäle mit mehr als drei Millionen Abonnenten und eine eigene Lernplattform angewachsen.

Alexander Giesecke und Nicolai Schork besuchten gemeinsam die Oberstufe des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums in Mosbach. Zu dieser Zeit fühlten sie sich in der Schule unterfordert und wollten etwas eigenes schaffen, wodurch ihnen die Idee der Nachhilfe über YouTube kam. Kurzerhand gründeten sie im Dezember 2011 ihren ersten Kanal „TheSimpleMaths“, der inzwischen „Mathe – simpleclub“ heißt, und begannen dort Erklärvideos zu mathematischen Themen für andere Schüler hochzuladen. 2013 absolvierten die beiden ihr Abitur und Giesecke begann in Karlsruhe ein Maschinenbau-Studium, während Schork Medieninformatik in München studierte. Schon in Jahr später folgten weitere Kanäle für die Fächer Biologie, Chemie und Physik.

Das Konzept war schnell erfolgreich, was sicherlich zum großen Teil auf den Stil der Videos zurückzuführen ist. Die beiden gaben sich von Beginn an Mühe, ihre Ausdrucksweise an ihre Zielgruppe, die Schüler anzupassen. So wird auf komplizierte Fachsprache verzichtet und die Konzepte gut verständlich heruntergebrochen. In den Videos wird Jugend- und Umgangssprache verwendet und es kommen Humor, Witze, Vergleiche oder Anekdoten zum Einsatz. So werden meist Geschichten mit konkreten Figuren entwickelt, um die Sachverhalte besser verständlich zu mache. Das Ganze wird mit Piktogrammen, Bildern und Animationen unterlegt. Zudem wird die Videolänge recht kurz, meist bei unter acht Minuten, gehalten. Im Fach Mathe hat das beliebteste Videoüber die Bestimmung von Nullstellen so über 2,6 Millionen Aufrufe. Ein Video über die Proteinbiosynthese auf dem Biologie-Kanal kommt sogar auf 3,1 Millionen Klicks.

2015 wurde dann schließlich die Lernplattform simpleclub gegründet, zu welcher im darauffolgenden Jahr eine Lernapp erschien. Das Angebot richtete sich an Schüler der 5. bis 13. Klasse, aber auch an Auszubildende bestimmter Berufe und Studierende. Neben den Erklärvideos sind nach dem Abschließen eines Abonnements auch Zusammenfassungen, Aufgaben mit Lösungen, Lernpläne, Abiturprüfungen zum Üben und Lernstatistiken verfügbar. Ab 2019 erschienen die Videos nur noch in der App und nicht mehr auf YouTube, doch seit Anfang 2022 gibt es auch dort wieder neue Videos zum Abrufen.



Inzwischen gibt es einen Kanal zu den Fächern Mathe, Biologie, Chemie, Physik, Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft, Informatik und Maschinenbau. Vor kurzem kamen zudem die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein und Spanisch hinzu. Zusätzlich erscheinen auf dem Kanal „simpleclub – Die Lernapp“ Lerntipps und Videos, die hinter die Kulissen blicken. 2017 starteten die beiden Gründer auch den Podcast „Kein Limit“, um Einblicke in ihren Erfolgsweg zu geben und so erschien auch das Buch „Kein Limit: Mit diesen Strategien erreichst du jedes Ziel“ im Handel. Was als YouTube-Projekt neben der Schule startete, ist inzwischen auf ein Unternehmen mit über 100 Mitarbeiter in Bereichen wie Content, Tech, Marketing, Kundenservice gewachsen. Während zu Beginn Giesecke und Schork alle Videos selbst erstellten, kommen hierfür nun zahlreiche Studierende verschiedener Universitäten in Deutschland zum Einsatz.

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