Sucht man in den sozialen Medien nach jemandem, der "immer für einen da" ist (wie er es auf seinem Instagram-Kanal schön beschreibt), ist man vielleicht bei Dean Stag richtig. Der Podcaster bezeichnet sich als Möchtegernentertainer, podcastet aber nicht nur, sondern hat auch schon ein Buch veröffentlicht: "Die Quittung - Ein Buch über einen Typen in deiner Welt". Und der Titel ist Programm.
In seinem gleichnamigen Podcast 'Die Quittung' philosophiert Dean jeden sogenannten Deanstag über Themen, von denen man "nicht wusste, dass sie einen interessieren" und auch das ist wahr. Von der French Press über Networking bis hin zu Armin Laschet hat der mittlerweile fast 140 Folgen umfassende Podcast jeden Lebensbereich mindestens einmal abgedeckt. Mit einer großen Portion Selbstironie und einem Mix aus Eloquenz und Umgangssprache teilt Dean so den Zuhörern seine Meinung über die wichtigen Dinge der Welt mit. Dabei nutzt er nicht nur den Plauderjargon, er verfällt tatsächlich auch ins Plaudern.
Jede Folge hat einen konkreten Titel und eine Kurzbeschreibung des Folgeninhalts. Hört man sich danach den Dreißigminuteninput auch an, kommt irgendwann die Frage auf, wann das beschriebene Thema auch thematisiert werde. Dean kommt, wie man es schön ausdrückt, gerne mal vom Höcksken auf's Stöcksken.
Aber ebendas ist charakteristisch für seine medialen Werke. Der Hamburger macht aus einer simplen Begegnung mit einem Obdachlosen und einer Pfandflaschenrückgabe eine vollwertige Story und das Ganze auf eine halbe Stunde komprimiert, bevor er zum Kern seiner heutigen Folge kommt. Gerade diese lockere Art - das Plaudern - schafft Nähe und hinterlässt beim Zuhörer aber auch den Eindruck, in Deans ganz persönliche Welt mitgenommen: Wie bei einem guten Kumpel, der einem von seinem Alltag erzählt.
Nichtsdestotrotz kann der norddeutsche Podcaster aber auch ernst. In einer seiner Folgen erzählt er über den Anfang (s)einer psychischen Belastung und lässt diese durch seinen lässigen Umgangston zu Normalität werden. ‚Die Quittung‘ spricht also thematisch fast jeden Zuhörer an, der sich gerne eine halbe Stunde von einem guten Freund Entertainer lässt.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel