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Grimme-Preis 2022: Die Gewinner

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Bjarne Mädel darf sich über gleich zwei Preise in der Kategorie Fiktion freuen und ProSieben sahnt mit dem Neustart «Wer stiehlt mir die Show?» im Bereich Unterhaltung ab.

Am Dienstag hat das Grimme-Institut in Marl die Gewinner des 58. Grimme-Preises bekannt gegeben. Insgesamt haben die Jury 16 Formate prämiert, die ihre Auszeichnung am 26. August bei der Gala im Theater der Stadt Marl verliehen bekommen, die von Jo Schück moderiert wird. Großer Gewinner der Bekanntgabe ist in diesem Jahr Bjarne Mädel, der sich gleich über zwei Preise freuen darf. Sowohl im Fernsehfilm «Geliefer» (TV60 Filmproduktion für BR/arte) als auch bei «Sörensen hat Angst» (Claussen + Putz Filmproduktion für NDR) spielt er eine Hauptrolle. Bei letzterem führte er zudem Regie. In der Kategorie „Fiktion“ wurden zudem die Serie «Die Ibiza-Affäre» (W&B Television/Epo-Film für Sky Deutschland) und die ARD-Reihe «Tina Mobil» (X Filme Creative Pool für rbb) ausgezeichnet. Komplettiert wird das Feld von «Polizeiruf 110 – Sabine» (filmpool fiction für NDR).

In der Kategorie „Information & Kultur“ erhält Katrin Eigendorf (ZDF) den „Grimme-Preis für die Besondere Journalistische Leistung“. Die Jury begründete die Auszeichnung mit ihren „exzellenten Reportagen über die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan“. Zuletzt war sie auch als Kriegsreporterin in der Ukraine tätig. Auch das Thema Corona ging in diesem Jahr nicht an dieser Kategorie vorbei, denn die Doku «Charité intensiv: Station 43» (DOCDAYS Productions für rbb) wurde prämiert.

Eines der wenigen Formate aus dem Privatfernsehen, das mit einem Preis bedacht wurde, ist die ProSieben-Sendung «Wer stiehlt mir die Show?» in der Kategorie „Unterhaltung“. Zusammen mit «Die Ibiza-Affäre» sind es die einzigen beiden Sendungen aus dem nicht-öffentlich-rechtlichen Kosmos in den Hauptkategorien. Im Bereich Unterhaltung wurden zudem die «Chez Krömer»-Folge, in der Torsten Sträter zusammen mit Gastgeber Kurt Krömer über Depression sprach, und «Freitagnacht Jews» mit einem Preis bedacht. Im Wettbewerb „Kinder & Jugend“ wurden drei Formate ausgezeichnet, darunter Petra Boberg und Christine Rütten, die den Grimme-Preis Spezial erhielten für die Konzeption und Realisation der Doku-Reihe «Am Limit?! Jetzt reden WIR!».

Den Publikumspreis der Marler Gruppe erhält die UFA-Fiction-Produktion «The Mopes», die bei Warner TV Comedy ausgestrahlt wurde. Es ist eine weitere Produktion, die sich dem Thema Depression annimmt. Daher die Begründung der Marler Gruppe: „Depression braucht Akzeptanz! Akzeptanz bei dem, der von ihr heimgesucht wird, und Akzeptanz in der Gesellschaft.“ Der Preis der Studierendenjury geht an «Una Primavera» (Johannes Schubert Produktion), das häusliche Gewalt und seine Auswirkungen auf eine Familie auf sehr persönliche Weise zeigt. Die Besondere Ehrung des Preisstifters Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV) geht im Jahr 2022 an Anke Engelke, da sie als Entertainerin, Komikerin, Moderatorin und Schauspielerin seit über vier Jahrzehnten das deutsche Fernsehen prägt. „Anke Engelke hält uns mit ihrer einzigartigen Ironie immer wieder einen Spiegel vor. Und was wir da sehen, ist nicht immer schmeichelhaft, doch es hilft uns, unsere Lernbedarfe zu erkennen“, sagt DVV-Präsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. „Engelkes Parodien verdeutlichen, wo uns Aufklärung fehlt oder wo uns ein Perspektivwechsel guttäte. Wer mit einem Lachen die eigenen Lücken erkennt und sich auf den Weg macht, sie zu schließen, handelt ganz im Sinne der Volkshochschulen.“

„Angesichts tiefgreifender gesellschaftlicher wie globaler Veränderungsprozesse, erschütternder Krisen und einer zunehmend digitalisierten Öffentlichkeit, steigen die Anforderungen an ein qualitativ hochwertiges Fernsehprogramm“, erklärt Grimme-Direktorin Dr. Frauke Gerlach. Darüber hinaus gelte es, heterogene Zielgruppen zu erreichen: „Überzeugen können in dieser Hinsicht diesmal vor allem die ausgezeichneten Produktionen in den Kategorien Kinder & Jugend und Unterhaltung. Ihnen gelingt es, mit Sachlichkeit, Wertschätzung, Empathie und auch geistreichem Witz zu informieren, Orientierung zu geben und zu unterhalten“, so Gerlach und weiter: „Von guter Qualität, mit steigender Tendenz, sind in diesem Preisjahr aber auch die prämierten Reportagen und Dokumentationen in der Kategorie Information & Kultur sowie die vielschichtigen Stoffe und Erzählweisen in der Kategorie Fiktion.“

Alle Gewinner im Überblick:


Wettbewerb Fiktion
«Die Ibiza-Affäre» (W&B Television/Epo-Film für Sky Deutschland)
«Geliefert» (TV60 Filmproduktion für BR/ARTE)
«Polizeiruf 110 – Sabine» (filmpool fiction für NDR)
«Sörensen hat Angst» (Claussen + Putz Filmproduktion für NDR)
«Tina mobil» (X Filme Creative Pool für rbb)

Wettbewerb Information & Kultur
«Charité intensiv: Station 43 »(DOCDAYS Productions für rbb)
Grimme-Preis für die Besondere Journalistische Leistung an Katrin Eigendorf für ihre empathischen und mutigen Reportagen zur Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan (ZDF)
«Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen» (hr)
«Oeconomia» (Petrolio Film für ZDF/3sat)
«Schwarze Adler» (Broadview Pictures für Amazon Prime Video/ZDF)

Wettbewerb Unterhaltung
«Chez Krömer» | zu Gast: Torsten Sträter (probono.tv für rbb)
«Freitagnacht Jews» (Turbokultur für WDR)
«Wer stiehlt mir die Show?» (Florida TV für ProSieben)

Wettbewerb Kinder & Jugend
Grimme-Preis Spezial an Petra Boberg und Christine Rütten für die Konzeption und Realisation der Doku-Reihe «Am Limit?! Jetzt reden WIR!» (hr)
«offen un‘ ehrlich» (SR/funk)
«Seepferdchen »(Filmakademie Baden-Württemberg für MDR)

Publikumspreis der Marler Gruppe
«The Mopes» (UFA Fiction für Warner TV Comedy)

Preis der Studierendenjury
«Una Primavera» (Johannes Schubert Produktion)

Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes
Anke Engelke

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