Über 7 Millionen Zuschauer bei RTL zur Partie der «Nations League» zwischen Ungarn und Deutschland. Da fällt der Schluss nicht schwer, dass andere Sender auf Fernsehende verzichten mussten. Doch ist dieses Zwischenspiel auch auf die öffentlich-rechtlichen Sender direkt zu übertragen? Oder unterscheiden sich die Zielgruppen dann doch? Im Falle vom Ersten lässt sich nach gestern sagen, dass ein fantastischer privater Abend dem Ersten Deutschen Fernsehen durchaus gefährlich werden kann, das ZDF hingegen hielt den Abend in einem akzeptablen Rahmen. Zunächst: Weder das Erste noch das Zweite schickten natürlich neuen TV-Stoff ins Rennen. Bei der blauen Eins lief «Ein Wochenende im August», das erstmals im August 2019 gesendet wurde - das Zweite schickte das «Ostfriesengrab» an den Start, das lief 2020 im Februar erstmals.
Zur Premiere holte «Ein Wochenende im August» ordentlich 3,32 Millionen Zuschauer ab drei Jahren und damit einen Marktanteil von 13,6 Prozent, auf junge Zuschauer konnte das Format noch nie zählen, 0,33 Millionen im entsprechenden Alter sorgten damals für 5,0 Prozent. Keine allzu guten Vorzeichen für die Wiederholung also. Gestern fiel die ARD Degeto-Produktion auf 1,69 Millionen Zuschauer und daher auf einen Marktanteil von 8,3 Prozent. Noch dünner wurde die Zuschauer-Gruppe der 14- bis 49-Jährigen, die sich mit 0,1 Millionen Zuschauer grade mal auf 2,6 Prozent des entsprechenden Marktes breitmachen konnten. Marktanteile weit unter dem Sender- und Tages-Schnitt, das tut schon weh.
Das ZDF musste sich zumindest im Gesamten damit nicht beschäftigen, denn mit 3,04 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 14,9 Prozent lag man minimal über dem Senderschnitt. Doch auch hier fehlten komplett die jüngeren Zuschauer, mit 0,18 Millionen 14- bis 49-Jährigen reichte es auch hier nur zu dünnen 4,6 Prozent. 2020 lief «Ostfriesengrab» im Übrigen deutlich erfolgreicher vor 5,89 Millionen Zuschauern und 0,69 Millionen jüngeren Zuschauern. Da reichte es noch zu 20,5 Prozent insgesamt und immerhin 9,5 Prozent am jungen Markt. Davon war man in Konkurrenz mit dem RTL-Fußball natürlich auch weit entfernt.
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