
Netflix versuchte sich mit «Boo, Bitch» nun an einer Mischung aus Anarcho-Humor und Jugendserie. Für Erika Vu (Lana Condor), die alle nur Helen Who nennen, weil sie als Persönlichkeit so unspektakulär ist, dass sich wirklich niemand an ihren Namen erinnert, und ihre beste Freundin, das Mauerblümchen Gia (Zoe Colletti), bricht nun das letzte Jahr an der High School an. Nach all den Enttäuschungen der vergangenen Jahre, in denen sie festgestellt hat, dass das wirkliche Leben eben nicht so ist wie die traumhafte High-School-Welt, die ihr in Serien und Filmen vorgelebt wird, möchte Erika Vu einfach nur die letzten Wochen und Monate überstehen, bis sie ihr Zeugnis in Händen halten kann und niemanden aus ihrem Jahrgang je wiedersehen muss. Doch damit vergibt sie die Chance auf einen Abschluss, der mit Pauken und Trompeten begangen wird, und hätte ihr High-School-Leben wirklich an die Wand gefahren, wie ihr Gia zu bedenken gibt. Guter Punkt, meint Erika, und stimmt in den Plan mit ein, die nächsten Wochen mit Partys und Schabernack unvergesslich zu gestalten.

Wirklich neue Wege in der Jugendkomödie geht «Boo, Bitch» dabei natürlich nicht. Trotzdem ist diese Serie wesentlich weniger oberflächlich als viele andere High-School-Formate, die sich zu oft auf Klischees verlassen. In den Hauptrollen überzeugen derweil Zana Condor und Zoe Colletti, die bereits auf einige Erfahrung in «Fear the Walking Dead» sowie «To All the Boys» zurückblicken können und auch hier mit sehr viel Wiedererkennungswert spielen. Für einen wirklichen Sommerhit aber reicht es dann trotz vieler guter Ideen nicht so ganz, und vermutlich wird die Serie schnell wieder in die allgemeine Vergessenheit der allermeisten Netflix-Formate geraten.
Die Serie «Boo, Bitch» ist bei Netflix zu sehen.
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