Fernsehwerbung und Spots im Internet sind zwei verschiedene Dinge. Netflix hat deshalb gar nicht vor, für die Schaltung von Werbung Büros in allen Ländern zu eröffnen und das klassische Fernsehgeschäft zu imitieren. Um das System automatisch zu gestalten, schnappte man sich nun Microsoft. "Microsoft ist nachweislich in der Lage, alle unsere Anforderungen an Werbung zu erfüllen, während wir gemeinsam ein neues werbegestütztes Angebot aufbauen", so Netflix in einer Erklärung. "Noch wichtiger ist, dass Microsoft die Flexibilität bietet, im Laufe der Zeit sowohl auf der Technologie- als auch auf der Vertriebsseite Innovationen vorzunehmen, sowie einen starken Schutz der Privatsphäre unserer Mitglieder zu gewährleisten."
Die Entscheidung für Microsoft deutet darauf hin, dass Netflix in einige der neuesten Techniken der Videowerbung einsteigen möchte, wie z. B. den programmatischen Anzeigenverkauf, der auf der Nutzung von Daten beruht, um Anzeigen auf bestimmte Zuschauergruppen abzustimmen, oder adressierbare Anzeigen, die an bestimmte Zuschauersegmente gesendet werden.
Die Aussicht, mit Netflix-Programmen Werbespots für Coca-Cola oder Apple zu schalten, ist für Werbetreibende äußerst verlockend. Da immer mehr Fernsehzuschauer dazu übergehen, ihre Lieblingssendungen auf Abruf zu streamen, haben die Vermarkter begonnen, sich Gedanken darüber zu machen, wie sie große Gruppen von Verbrauchern auf einmal erreichen können, wie sie es bisher zur Hauptsendezeit gewohnt waren.
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