Wer kann den Bayern Paroli bieten?
Ob beim Brötchenholen oder am Kiosk von nebenan: Es ist eine der Fragen, die den meisten Fußballfans unter den Nägeln brennt - und zumindest in den letzten Jahren zu einer rhetorischen Frage verkam. Der FC Bayern scheint in seinem Titelhunger schier unersättlich, seine nationale Konkurrenz chancenlos. Der Krösus von der Säbener Straße macht auch in der neuen Spielzeit keine halbe Sachen - wie sollte man nach den spektakulären Königstransfers von Weltklasse-Spielern wie Sadio Mane (FC Liverpool) oder Matthijs de Ligt (Juventus Turin) zu einem anderen Schluss kommen? Möglicherweise wittert die bayuvarische Konkurrenz aus Dortmund oder Leipzig dennoch eine kleine Chance, denn mit dem Abgang von Starstürmer Robert Lewandowski zum FC Barcelona werden zumindest einige Tore des Polen fehlen.
Inwiefern Dortmund (ohne Ausnahmestürmer Erling Haaland) oder Leipzig in das Titelrennen eingreifen können, dürfte in erster Linie von den Bayern selbst abhängen. Nur im Falle einer außergewöhnlich holprigen Saison der Nagelsmänner dürften die Herausforderer bei konstanter Leistung seinerseits Morgenluft wittern.
Breites Mittelfeld, spannender Abstiegskampf
Eines ist gewiss: Mit dem Wiederaufstieg der Traditionsvereine Schalke 04 und Werder Bremen gewinnt die Bundesliga an Attraktivität - und an Fanpower. Die ohnehin hart umkämpften Mittelfeldplätze dürften nochmals intensiver werden, denn die beiden Klubs aus dem Ruhrpott und von der Weser werden sich kaum mit der Zielsetzung "Abstiegskampf" zufrieden geben. Vielmehr ist zu erwarten, dass am Ende der Saison Kleinigkeiten zwischen Mittelfeldplatz und Abstieg entscheiden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit finden sich Klubs in der unteren Tabellenhälfte wieder, die vor Beginn der Runde einen ganz anderen Anspruch hatten. Zu nennen sind hier die Enttäuschungen der letzten Runde Hertha BSC, die nur um Haaresbreite dem Abstieg in der Relegation entkommen sind, aber auch Vereine wie Gladbach oder Wolfsburg könnten erneut in schwierige Fahrwasser geraten. Dies lehrt uns die Erfahrung der vergangenen Jahre. Am Ende kann ein großer Name mehr Fluch als Segen sein, da sich finanziell schwächere Teams wie Augsburg oder Mainz in der Rolle des Außenseiters wohl fühlen und im Grunde nur gewinnen können.
Kampf um Europa und Aufstand der Underdogs
Mit Union Berlin und dem Sportclub Freiburg dürfen sich zwei Underdogs in der kommenden Saison auf internationalem Parkett präsentieren. Inwiefern sich die ungewohnte Doppelbelastung auf das Abschneiden in der neuen Runde auswirkt, wird eine der spannendsten Fragen der kommenden Spielzeit sein. Die Euphorie, die Klubs wie Freiburg, Eisern Union oder der 1. FC Köln in Europa versprühen werden, kann bereits jetzt als kommendes Highlight bezeichnet werden. Mit Leverkusen und der Frankfurter Eintracht kommen zwei weitere Größen ins Spiel, die im Vorfeld einer Saison nie ganz leicht einzuschätzen sind. Großes Potenzial besitzen zweifelsfrei beide, die nötige Konstanz jedoch nicht. Somit dürfte die Entwicklung der Werkself und des Europapokalsiegers mit besonderer Spannung beäugt werden.
Wenig Neues, dafür viel Altgewohntes
Am generellen Bild der neuen Spielzeit 2022/23 ändert sich im Wesentlichen nicht vieles. Die Anstoßzeiten sind dieselben wie in der letzten Saison. Ebenso wie vergangene Runde wird der vorletzte Spieltag in gestaffelter Form stattfinden, lediglich am letzten Spieltag finden alle Spiele gleichzeitig statt. Aufgrund der WM in Katar wird der Start der neuen Runde allerdings um eine Woche vorverlegt.
Welche Abos und Kanäle werden gebraucht?
DAZN, Sky und Sat.1 sind hier als Übertragungskanäle zu nennen. Zwei kostenpflichtige Abonnements sind also nach wie vor nötig, um das "volle Programm" der Bundesliga zu bekommen. Für die Partien von Freitag und Sonntag ist DAZN zuständig, was insgesamt 106 Spiele sind. Sky hat sich mit 200 Spielen den Großteil der Spiele gesichert, während der Privatsender Sat.1 lediglich das Eröffnungsspiel und je ein Spiel am 15. und 16. Spieltag überträgt. Immerhin bekommen Fußballfans, die sich kein Abo gönnen, in den Genuss der Relegation am Ende der Runde, welche ebenso wie der Supercup auch von Sat.1 übertragen wird.
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