Interview

Damian Lott: ‚In jeder Sendeminute steckt sehr viel Kreativität‘

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UFA Serial Drama-Produzent Lott sprach im Quotenmeter-Interview auch über die Pläne, die Serie in ein Franchise zu verwandeln.

Hallo Herr Lott, im August feiert «Alles was zählt» bereits die 4.000 Folge. Wir hätten damals bei Quotenmeter nicht gedacht, dass sich die Quoten noch einmal stabilisieren werden. Sind Sie über die aktuellen Werte zufrieden?
Die Quotenentwicklung ist ein Resultat einer langfristigen und großartigen Arbeit von sehr vielen Menschen bei der UFA Serial Drama und bei RTL, die «Alles was zählt» zu dem gemacht haben, was es heute ist. Was uns besonders stolz macht, ist die Tatsache, dass wir auch in der Corona-Zeit, die viele Programme in den Quoten zum Schwanken gebracht hat, sehr stabil geblieben sind. Sicherlich wissen auch wir, dass die fragmentierte Mediennutzung mit all ihren Möglichkeiten eine große Herausforderung darstellt und wir uns gegen sehr viele Konkurrenzprodukte behaupten müssen, aber wir fühlen uns dafür sehr gut aufgestellt und bereit uns stetig zu verbessern. Was wir vor allem jeden Tag an den Werten sehen, ist, dass wir eine große und treue Fanbase haben und das ist alles, was zählt.

Über 15 Jahre ist «Alles was zählt» im RTL-Programm vertreten. Warum war dies eigentlich die letzte RTL-Daily, die seither funktionierte?
Die erfolgreiche Etablierung von neuen Serien bleibt unberechenbar. Der Markt bietet den Zuschauer:innen ein so großes Angebot an Unterhaltung, dass sie selbst kaum noch den Überblick haben, wann sie wo etwas finden können. «Alles was zählt» festigte sich zu einer Zeit, in der die Konsumenten das lineare Fernsehen kannten. Dadurch konnten wir eine große und treue Fanbase aufbauen – die unerlässliche Basis für ein tägliches Format. Das heute mit einer täglichen Serie zu erreichen, die sich in das Alltagskorsett der Zuschauer:innen einfügt, ist immens schwierig, aber sicherlich nicht unmöglich.

Zunächst war «Alles was zählt» mehr als Telenovela angelegt, dann wurde die Serie großflächig umgebaut – zur Daily Soap. War das damals die richtige Entscheidung?
Absolut. Wir bedienen seit 16 Jahren und über 4000 Folgen «Alles was zählt» das Märchenhafte einer Telenovela vor allem über das anmutige und ausdrucksstarke Eislaufen. Eine Welt, die unsere Zuschauer:innen immer wieder fasziniert und träumen lässt. In einer Daily Soap kann man die emotionalen Storys ausgewogen auf alle Charaktere des Casts verteilen. Durch die diversen Rollen und ihre Eigenschaften bekommen die Geschichten bei AWZ viele verschiedene Farben und bieten den Zuschauer:innen bestmögliche Unterhaltung.

Was planen Sie eigentlich zum großen Jubiläum?
In der 4000. Folge wird mit der Figur Frank Giese ein bekanntes Gesicht zurückkehren und in den nächsten Wochen für gehörig Wirbel in der Steinkamp-Welt sorgen. Das Jubiläum wird also der Auftakt für explosive Unterhaltung mit viel Drama, Spannung, Emotionen und einer Prise Humor. Vor allem schätzen wir uns auch sehr glücklich, dass wir mit Erol Sander einen großartigen Schauspieler mit unserer Idee für die Story begeistern und mit ihm einen tollen Kollegen zurückgewinnen konnten. Wir haben die Arbeit mit Erol vor einem Jahr sehr genossen, genauso wie Erol sie mit uns. Diese gegenseitige Wertschätzung hat uns zu einer weiteren Zusammenarbeit gebracht.

Mit Tatjana Clasing und Silvan-Pierre Leirich haben Sie noch zwei Personen im Ensemble, die seit der ersten Folge dabei sind. Wie motiviert man sein Team, dauerhaft an der Serie zu drehen?
In jeder Sendeminute steckt sehr viel Kreativität, eine Eigenschaft und Qualität, die jedes Teammitglied jeden Tag aufs Neue in den diffizilen Produktionsprozess einbringt. Das ist Motivation gepaart mit einem extrem großen Teamgedanken, der ganz vorne steht. Die gegenseitige Unterstützung treibt uns immer weiter dazu an noch eine Schippe drauf zu legen.

Vor vier Jahren war Tanja Szewczenko für 600 Episoden wieder im Cast. Gibt es eigentlich auch Pläne, Sie ein weiteres Mal zurückzuholen?
Es steht außer Frage, was Tanja alles für «Alles was zählt» geleistet hat. Sie hat mit Diana Sommer die erste Daily-Eisprinzessin etabliert und das Publikum verzaubert. Sie hat durch ihren großen Einsatz, ihre Kreativität und ihr Herzblut «Alles was zählt» mitgeformt und es zu einem erfolgreichen Format gemacht. Ihre Figur ist weiterhin ein Teil des «Alles was zählt»-Kosmos und alle Fans wissen, dass es immer mal Comebacks von beliebten Figuren gegeben hat und immer wieder geben wird.

Die Kollegen von «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» haben schon verschiedene Spin-Offs entwickelt. Haben Sie Pläne, auch mehrere Serien für «Alles was zählt» zu gestalten?
Wir haben viele Ideen und Pläne «Alles was zählt» zu erweitern. Dabei sind Spin-Offs nur ein Teil davon, wenn wir über den Aufbau einer Markenwelt in unserer heutigen Medienwelt sprechen. Es gibt einige andere Konzepte, an denen wir arbeiten, die unseren Fans noch mehr Unterhaltung aus ihrer «Alles was zählt»-Welt bieten können.

Können Sie uns verraten, wie gut die Aufrufzahlen von «Alles was zählt» bei RTL+ sind?
Die drei Dailys sind immer wieder ganz vorne im Ranking von RTL+ zu finden.

Im Privatfernsehen beackern nur RTL und RTLZWEI das Feld der Daily Soaps. Sollte sich Sat.1 wieder einmal an eine Serie trauen?
Der Erfolg der drei RTL-Dailys zeigt, wie wichtig tägliche Serien für die Zuschauerbindung sein können. Wie oft hat man schon aus seinem Umfeld gehört, dass die Staffel dieser oder jener Serie jetzt vorbei ist, die nächste Staffel erst nächstes Jahr kommt und man unglücklich darüber ist. Dann geht das Suchen nach dem nächsten Format wieder los und bei dem riesigen Angebot kann das lange dauern. Eine Daily oder auch Formate mit 60, 80 oder 120 Folgen bieten hier den Vorteil, dass die Zuschauer:innen regelmäßig für ihre Serie einschalten und dann im Idealfall noch weiteres Programm konsumieren.

Netflix gab an, dass künftig alle Mitarbeiter am Set Corona-geimpft sein müssen. Wie sehen eigentlich Ihre Arbeitsbedingungen im Moment aus?
Wir passen unsere Schutzmaßnahmen immer wieder der aktuellen Lage an und versuchen, die bestmögliche Waage zwischen Sicherheit und kreativem Freiraum zu finden. Es ist ein ständiger Prozess und enger Austausch mit den Kolleg:innen der anderen Dailys.

Vielen Dank!

«Alles was zählt» wird werktags um 19.05 Uhr bei RTL ausgestrahlt. Die 4.000. Folge läuft am Freitag, den 5. August bei RTL.

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