
Dennoch war nicht alles rosig an jenem RTL-Abend, denn «Der unfassbar schlauste Menschen der Welt» konnte sein Niveau aus der Premieren-Woche nicht halten. Am Mittwoch stürzte die Quote auf magere 7,4 Prozent ab – trotz des guten Vorlaufs der nach 23 Uhr noch bei 12,9 Prozent lag – Fußballfans bleiben ein undankbares Publikum für TV-Sender. Davon konnte bereits vor zehn Tagen Sat.1 ein Lied von singen, denn der Bundesliga-Auftakt zwischen der Eintracht und dem FC Bayern München, der bereits nach knapp einer Halbzeit entschieden war, holte zwar starke 30,7 und 35,0 Prozent bei den Umworbenen. Die Highlights bis 23:00 Uhr sorgten danach noch für 21,6 Prozent, doch mit der Talkrunde «ran Late Night» nahezu halbierte sich das Ergebnis auf 11,2 Prozent. Das ist für Sat.1-Verhältnisse zwar Jammern auf hohem Niveau, doch verdeutlicht einmal mehr, dass die Investition in den Fußball zwar Quotenhighlights aber keinen dauerhaften Erfolg bringt.
Wie lief es bei den Öffentlich-Rechtlichen?

Mit dem Samstag wechselten die «European Championships» dann ins ZDF. Jedoch dürfte der ohnehin meist von Sportübertragungen geprägte Wochenendtag das Interesse an den Randsportarten gefördert haben, denn für den Mainzer Sender lief es bedeutend besser. Die Übertragung startete bereits am Morgen, Klettern stieß bei ordentlichen 6,9 Prozent der Jüngeren auf Anklang. Um 14 Uhr stand dieser Sport erneut auf dem Plan und sorgte dann sogar für gute 8,2 Prozent. Noch besser lief es fürs Turnen und Tischtennis. Die Ausstrahlung sorgte für starke 9,6 und 9,4 Prozent.
Die mediale Dominanz des Fußballs manifestierte sich, als um 18:30 Uhr Das Erste zur «Sportschau» einlud, um die Spiele des 2. Bundesligaspieltags zusammenzufassen. Im Vergleich zur Vorwoche steigerte sich die Reichweite marginal auf 2,85 Millionen, der Marktanteil bei den Jüngeren stieg aber um zwei Prozentpunkte auf 19,9 Prozent. Beim Gesamtpublikum entsprach diese Reichweite gar einem Fünftel des Gesamtmarktes. Dies ließ die Werte im Zweiten purzeln. Während um 18:00 Uhr die Schwimm-EM aus Rom noch auf solide 6,9 Prozent kam, kam ab 18:15 Uhr die 45-minütige Übertagung des Radsports aus München nur noch auf magere 4,4 Prozent. Zwar erholten sich die Werte nach den «heute»-Nachrichten wieder, doch auf das Niveau des Nachmittags kam man nicht mehr zurück.
Ein Blick auf die anderen Sender

Ein Sorgenkind bleibt dagegen die Vorabendkochshow «Doppelt kocht besser», die im Wochenschnitt nur auf miserable 3,5 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern kam. Zwar liefen am Donnerstag und Freitag die Wiederholungen am Vormittag mit 8,6 und 10,3 Prozent zufriedenstellender, doch die Freude darüber währte nur kurz. Schon am Samstag sorgten drei Wiederholungen ab 17:00 Uhr für katastrophale 1,5, 1,4 und 1,9 Prozent. Es bleibt weiterhin viel Arbeit für den Bällchensender, «Doppel kocht besser» dürfte ohne Überarbeitung des Konzepts keine langfriste Lösung am Vorabend sein. Auch Birgit Schrowange dürfte in Unterföhring keine langfristige Zukunft besitzen, denn auch ihr drittes Format «Unser Mallorca» ist ein Flop. Nach 4,8 Prozent zum Auftakt setzte es am vergangenen Donnerstag nur schwache 4,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel