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Schließlich hatte der Chef des Unternehmens das Machtwort gesprochen und nicht etwa einer der vielen Verantwortlichen, die bei Warner Bros. Discovery Mitspracherecht haben. Da wäre zum Beispiel HBO- und HBO-Max-Chef Casey Bloys oder der Vorsitzende von Warner Bros. Television, Channing Dungey, die ebenfalls in «Batgirl» involviert waren. Einige Insider wissen: Der Spielfilm wurde nie für die große Bühne konzipiert, man merkt dem Streifen an, dass er ein geringes Budget hat. Die Testvorführungen fielen verhalten bis schlecht aus und eine deutliche Aufwertung würde viele Millionen Kosten. Mit Sicherheit erinnert man sich noch an den zweiten «Wonder Woman»-Spielfilm zurück, der eine missratene Geschichte hatte und Spezialeffekte, die an die 90er Jahre erinnerten.
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Aber die übrigen Produktionen sind noch nicht genehmigt. Zwar spielte «The Batman» 770 Millionen US-Dollar während der Corona-Pandemie ein, aber ein zweiter Film wartet noch auf positive Nachrichten vom Studio. Drehbuchautor und Regisseur Matt Reeves plant schon eine Fortsetzung mit Hauptdarsteller Robert Pattinson. Es würde also noch Jahre dauern, wenn die Verantwortlichen den Startschuss geben. Ähnlich verhält es sich mit weiteren Comic-Adaptionen wie «Wonder Woman 3», einem neuen «Superman», «Zatanna» und «Static Shock», die derzeit zumindest in Entwicklung sind.
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Die bereits erwähnten DC-Projekte werden noch lange Zeit auf Eis legen, denn Warner-Bros.-Discovery-Chef David Zaslav gab ja bekanntlich zu, dass man Disney noch an einer weiteren Stelle kopieren möchte. Das Unternehmen sucht aktuell ein DC-Mastermind, wie es Kevin Feige bei Marvel ist. Doch diesen Posten zu besetzen, ist durchaus knifflig. Ein Kandidat wäre Greg Berlanti, der bei The CW gerade am Beenden sämtlicher Arrowverse-Serien ist. Aktuell könnte man fast von Glück reden, dass ein kompletter Neustart im Film- und Serienbereich möglich wäre. Doch Berlanti brach laut Insidern nicht gerade in Freudensprünge aus, schließlich müsste er seine Produktionsfirma verlassen und zu Warner Bros. wechseln.
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Selbst wenn Hamada dem Unternehmen erhalten bleibt, wird der Chef von Warner Bros. Discovery das Unternehmen massiv umbauen und ein eigenes DC-Universum bauen. Derzeit entwickelt HBO Max zahlreiche Serien wie einen «The Batman»-Spin-off als Colin Farrells Pinguin, die zweite Staffel von «Peacemaker». Greg Berlanti arbeitet derzeit noch an einer eigenen «Green Latern»-Serie – kann sich die Serie in dieses neue Universum einfügen? Doch wenn David Zaslav einen Kopf für die neue Comic-Sparte bei Warner findet, wird er sich selbst entmachten müssen. Keiner der Branche ist derzeit bereit, sich die kreativen Entscheidungen von Zaslav nehmen lassen. Dann müsste der WBD-Chef akzeptieren, dass man beispielsweise «Batgirl» bei HBO Max erscheinen lässt.
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