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«Stromberg» gewinnt begehrten Grimme-Preis

von  |  Quelle: Grimme-Institut
Bis vor wenigen Tagen stand die Fortsetzung der ProSieben-Comedyserie «Stromberg» noch auf der Kippe; nun scheint der Münchner Sender für seinen Mut belohnt zu werden: Die von Kritikern hoch gelobte Reihe erhält den begehrten Adolf Grimme-Preis. Kein anderer Privatsender darf in diesem Jahr einen Preis in Empfang nehmen.

"Ein weiterer Preis für «Stromberg»! Großartig, dass es jetzt der Grimme Preis ist. Das ist Genugtuung, Motivation und Anerkennung in einem", so Serien-Star Christoph Maria Herbst. ProSieben-Geschäftsführer Andreas Bartl: "Wir freuen uns sehr für Christoph Maria Herbst. Seine Performance in «Stromberg» ist absolut einzigartig und er hat diesen Preis sehr verdient."

Drei Gold-Trophäen gibt es beim diesjährigen Grimme-Preis: Mit dieser höchsten Stufe werden die Fernsehfilme «Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel» (ARD/BR) von Dominik Graf, «Hierankl» (BR/ARTE/SWR) von Hans Steinbichler und «Marias letzte Reise» (ARD/BR) von Rainer Kaufmann ausgezeichnet. Dies zeige, so Grimme-Direktor Uwe Kammann bei der Bekanntgabe der Preise am 15. März in Düsseldorf, dass 2005 tatsächlich nicht nur ein starkes, sondern ein herausragendes Fernsehjahr gewesen sei. Dies gelte vor allem für den Bereich der Fiktion.

Für den Autor und Regisseur Dominik Graf ist dies bereits der fünfte Grimme-Preis. Der Regisseur Andreas Kleinert, dessen Film "Kleine Frau" aus der Reihe «Polizeiruf 110» einen Preis bekommt, erhält damit die vierte Auszeichnung. Bei den Fernsehfilmen ging ein weiterer Preis an die ZDF-Produktion «Die Nachrichten» von Matti Geschonneck.

Auch diesmal, so Kammann weiter, habe die Jury "Fiktion & Unterhaltung" wieder hervorragende darstellerische Leistungen gewürdigt. So werden zum Beispiel Michaela May, Edgar Selge, Nina Kunzendorf, Monica Bleibtreu, Barbara Sukowa, Josef Bierbichler, Peter Simonischek und Johanna Wokalek mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auch zwei Kameraleute sind diesmal dabei: Bella Halben («Hierankl») und Thomas Plenert («Kleine Frau», ARD/rbb).

Fünf Auszeichnungen gehen an Produktionen des Wettbewerbskontingents "Information & Kultur". Autor und Regisseur Klaus Stern erhält für «Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann» (ZDF) eine Trophäe. Eugene Jarecki (Buch/Regie) wird für seine Reportage «die story: Why we fight - Die guten Kriege der USA» (WDR/BBC/ARTE) ausgezeichnet, Michael Richter (Buch/Regie) für «Abschiebung im Morgengrauen» (NDR) und Loretta Walz für ihren Film «Die Frauen von Ravensbrück» (MDR/rbb/SWR).

Den fünften Grimme-Preis in diesem Kontingent vergibt die Jury an die vierteilige Dokumentationsreihe «Abenteuer Glück» (ARD/WDR) von Annette Dittert (Buch und Regie). Sie erhält am 31. März bei der Preisverleihung außerdem den Publikumspreis der "Marler Gruppe". «Abenteuer Glück» erzählt anhand einzelner Lebensepisoden in Kalkutta, Südchina, Mali und auf Hawaii davon, was Glück für Menschen in verschiedenen Kulturen bedeuten kann.

Im dritten Wettbewerbskontingent "Spezial" zeichnet die Grimme-Jury Claire Doutriaux für die Idee, Gestaltung und Realisation des Kulturmagazins «Karambolage» (ARTE) aus, außerdem Justin Webster und Daniel Hernández für «FC Barcelona» als herausragendes Beispiel für kritische Hintergrundberichterstattung im Bereich Sport (ZDF/ARTE/BBC/TVC/NTS) sowie Edda Baumann-von Broen, Cordula Kablitz-Post, Martin Pieper und Hasko Baumann für «Durch die Nacht mit…» (ZDF/ARTE).

"Vielzahl glänzender Sendungen"

Auch in den Diskussionen und Entscheidungen der Jurys, so Grimme-Direktor Kammann in einer generellen Einschätzung des Fernsehjahres, habe sich der Befund aus den Nominierungsrunden bestätigt. Danach habe es eine Vielzahl von starken, zum Teil glänzenden Sendungen gegeben. Und dies bei einer großen Vielfalt, was Themen, Genres und Handschriften angehe. "Speziell die Fiktion steht auf einem sehr hohen Niveau, das auch international seinesgleichen sucht", so Kammann. Ein Dauermangel sei allerdings wieder zu beklagen: das Fehlen von brillanten, intelligenten und amüsanten Unterhaltungssendungen.

Den "Kultur"-Sonderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen erhält Artem Demenok für Buch und Regie des Films (ARTE/rbb/SWR). NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff wird diesen Preis überreichen. Die Besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes geht in diesem Jahr an die Drehbuchautorin, Moderatorin, Schriftstellerin und Kolumnistin Elke Heidenreich. Das hatte Ulrich Aengenvoort, Direktor des Deutschen Volkshochschul-Verbandes, bereits Ende Januar in Marl bekannt gegeben.

Erstmals vergibt der Grimme-Preis-Sponsor Mercedes-Benz in diesem Jahr ein Förderstipendium für ein Nachwuchstalent. Eine eigene Jury, die sich aus Juroren der Wettbewerbskontingente zusammensetzte, entschied sich für den 28-jährigen Autor und Regisseur Alejandro Cardenas-A., dessen Film "Alias Alejandro" (ZDF) unter den Nominierungen war. Der Stipendiat erhält für sein nächstes Projekt Sachleistungen im Wert von 10.000 Euro.

Die Gewinner im Überblick:
● Adolf-Grimme-Preis mit Gold für: «Hierankl» (BR/ARTE/SWR) an:
Hans Steinbichler (Buch/Regie)
Bella Halben (Kamera)
Johanna Wokalek (Darstellung)
Barbara Sukowa (Darstellung)
Josef Bierbichler (Darstellung)
Peter Simonischek (Darstellung)

● Adolf-Grimme-Preis mit Gold für: «Marias letzte Reise» (ARD/BR) an:
Ariela Bogenberger (Buch)
Rainer Kaufmann (Regie)
Monica Bleibtreu (stellv. für das Darstellerteam)

● Adolf-Grimme-Preis mit Gold für: «Polizeiruf 110: Der scharlachrote Engel» (ARD/BR) an:
Günter Schütter (Buch)
Dominik Graf (Regie)
Michaela May (Darstellung)
Edgar Selge (Darstellung)
Nina Kunzendorf (Darstellung)

Außerdem:
«Polizeiruf 110: Kleine Frau» (ARD/rbb)
«Die Nachrichten» (ZDF)
«Stromberg» (ProSieben)
«Abenteuer Glück» (ARD/WDR)
«Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann» (ZDF)
«die story: Why we fight - Die guten Kriege der USA» (WDR/BBC/ARTE)
«Abschiebung im Morgengrauen» (NDR)
«Die Frauen von Ravensbrück» (MDR/rbb/SWR)
● Claire Doutriaux («Karambolage»; ARTE)
● Justin Webster und Daniel Hernández («FC Barcelona»)
Edda Baumann-von Broen (Konzept/Produktion), Cordula Kablitz-Post (Produktion/Regie), Martin Pieper (Konzept/Redaktion) und Hasko Baumann (Buch/Regie) («Durch die Nacht mit...»)

● Besondere Ehrung an: Elke Heidenreich

● Sonderpreis "Kultur" des Landes NRW
für: «Welthauptstadt Germania» (ARTE/rbb/SWR)
an: Artem Demenok (Buch/Regie)

● Publikumspreis der "Marler Gruppe"
für: «Abenteuer Glück» (ARD/WDR)
an: Annette Dittert (Buch/Regie)

● Mercedes-Benz-Förderstipendium
an: Alejandro Cardenas-A.
für: «Alias Alejandro» (ZDF)

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