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Bei Barbara Salesch blieb zwar auch am Donnerstag die Reichweite mit 0,48 Millionen Zuschauern stabil, doch erstmals rutschte man auf 9,5 Prozent Sehbeteiligung und damit auf einen einstelligen Wert ab. Auch am Freitag musste man sich mit 9,8 Prozent begnügen. Hier dürfte aber vor allem die Gesamtreichweite von 0,38 Millionen Zuschauern mit Sorgen beobachtet worden sein. Es bleibt abzuwarten, ob «Barbara Salesch – Das Strafgericht» das Niveau auch in den kommenden Monaten halten kann oder ob sie der Zuschauer- und Quoten-Verlust in den kommenden Tagen und Wochen fortsetzen wird.
Möglicherweise lag der Reichweiten-Verlust auch an den besonderen Ereignissen, die am Donnerstagabend um die Welt gingen. Queen Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren verstorben. Dies führte noch am Abend zu zahlreichen Programmveränderungen und der Erkenntnis, dass das Fernsehpublikum bei Sondersituationen Sat.1 eher weniger ansteuert. Das fast zweistündige «Sat.1 Nachrichten Spezial» sorgten ab 20:15 Uhr für knapp eine Million Zuschauer und 7,0 Prozent Marktanteil. Die sechs Jahre alte Doku «The Queen at 90» macht es im Anschluss mit 7,5 Prozent bei den Umworbenen kaum besser. Bedenklich ist weiterhin die Programmgestaltung in Unterföhring. Während am Donnerstag im Anschluss an «The Voice of Germany» bei ProSieben eigentlich das Boulevard-Magazin «red.» einen Programmfixpunkt darstellt, verzichtete man ausgerechnet an jenem Abend kurzfristig auf die Sendung – und das nicht einmal ein halbes Jahr bevor ProSiebenSat.1 die Nachrichten der Sendergruppe selbst produzieren will. Die eingeschobene «Blamieren oder Kassieren XL»-Wiederholung machte ihre Sache mit 7,2 Prozent Marktanteil solide bis ausbaufähig.
Wie lief es beim Öffentlich-Rechtlichen?
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Das ZDF ging dagegen bereits auf on air und sendete um 19:34 Uhr ein «ZDF Spezial». Zu diesem Zeitpunkt verbreitete sich gerade die Nachricht vom Tod der Monarchin, was dazu führte, dass auch Das Erste das Bild des Nachrichtensender tagesschau24 einspeiste. Es zeigte sich deutlich, das Publikum des Mainzer Senders war deutlich älter als das beim Ersten. «Tagesschau Extra» ab 19:33 Uhr sorgte für 2,46 Millionen Zuschauer, etwa ein Fünftel davon war zwischen 14 und 49 Jahre alt. Das «ZDF spezial» sahen zur gleichen Zeit 3,06 Millionen Menschen, nur 0,27 Millionen waren im jüngeren Alter. Dementsprechend groß war die Diskrepanz in der jungen Zuschauergruppe, der Marktanteil im Ersten belief sich auf 12,8 Prozent, das ZDF holte mäßige 5,3 Prozent. Die Marke «Tagesschau» bleibt in Breaking-News-Situationen eine verlässliche Anlaufstelle – Skandale rund um rbb und NDR hin oder her, wenngleich sich am Samstag ein umgekehrtes Bild ergab, als King Charles III. in aller Öffentlichkeit zum neuen König proklamiert wurde. Am Samstagvormittag holte das ZDF beim jungen Publikum 9,6 Prozent und Das Erste war von 5,1 Prozent dieser Gruppe gefragt. Spitzenreiter wurde RTL mit der gemeinsamen ntv-Sondersendung, die allein bei RTL 9,7 Prozent einfuhr. Auf dem Gesamtmarkt dominierte das ZDF aber mit 15,1 Prozent Marktanteil.
Ein Blick auf die anderen Sender
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«NFL Football» bleibt dagegen weiterhin sehr gefragt. Den Saisonauftakt in der Nacht auf Freitag kam in der Spitze auf 18,3 Prozent Marktanteil. Das vierte Viertel zwischen den Los Angeles Rams und den Buffalo Bills verfolgten ab 4:26 Uhr 140.000 Menschen. Am Sonntag, als zwei weitere Spiele bei ProSieben übertragen wurden, saßen um kurz nach 21 Uhr fast eine Million Football-Fans auf dem Sofa. Der Marktanteil in der Zielgruppe bewegte sich bei 10,1 Prozent. Ab kurz nach Mitternacht sorgte das dritte Viertel bei Spiel der Kansas City Chiefs bei den Arizona Cardinals für grandiose 12,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.
Als Lichtblick der Woche bleibt in Unterföhring die Vertragsverlängerung mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf. Die beiden lieferten am Dienstag mit ihren jeweiligen Sendungen auch die besten quotenstärksten Leistungen in der Primetime ab. «Wer stiehlt mir die Show?» a – moderiert von Nilam Farooq – erreichte zum Staffelfinale starke 20,1 Prozent, «Late Night Berlin» sorgte im Anschluss für 14,1 Prozent. Am Samstag sorgten das Duo in der Best-of-Sendung «10 Jahre Duell um die Welt – Joko und Klaas blicken zurück» dann für erfreuliche 11,2 Prozent bei den Umworbenen.
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