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Im Mittelpunkt der Serie steht das Ehepaar Franklin und Irene York. J. K. Simmons ist für die Rolle tatsächlich fantastisch besetzt, obwohl fast jeder Fernsehzuschauer von amerikanischen Stoffen mit dem inzwischen 67-Jährigen in Verbindung kam. Er wirkte unter anderem in der TNT-Serie «The Closer» mit, war bei der Tobey-Maguire-«Spider-Man»-Trilogie dabei und gehört zum Ensemble von «Up in the Air» und «Burn After Reading». Simmons verkörpert einen früheren Holzhandwerker, der bei der Fällung eines Baumes in seinem Garten auf einen mysteriösen Gegenstand stößt.
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Nach gemeinsamen Tagen bei Ärzten und kleineren Ausflügen will das Paar noch die Sterne sehen und gehen deshalb in den Garten. Genauer gesagt laufen sie zu ihrem Geräteschuppen, der einen Keller hat und zu einer mysteriösen Kammer führt. Wer diese Kammer betritt, wird mit einer vermeintlichen außerirdischen Technologie auf einen fremden Planten teleportiert. Bereits über 900-mal haben die Yorks dieses Abenteuer bestritten. Auf dem fernen Planeten gibt es die Möglichkeit, das Raumschiff zu verlassen und eine Staubwüste zu betreten, doch das hat das Ehepaar bislang noch nicht ausgetestet. Nur Mäuse hat man ausgesetzt, die allerdings verendeten.
Die nächtlichen Ausreißer in den Geräteschuppen bleiben nicht unbemerkt, denn Nachbar Byron (Adam Bartley, «NCIS: Los Angeles») geht diesem Vorgang auf die Spur und mischt sich in das Leben der Yorks ein. Damit die acht Episoden umfassend gefüllt werden, bekommt er eine ausschweifende Nebenstory mitsamt politischen Ambitionen, eiskalter Ehefrau (Cass Buggé, «Disengaged») und Problemen aus der Vergangenheit.
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Mit der zweiten Folge wechselt die Handlung in die Provinz von Jujiy, einer argentinischen Wüste. Hier lebt Stella (Julieta Zylenberg, «Edha») mit ihrer Tochter Toni (Rocio Hernández, «Separadas»), die ebenfalls ein Geheimnis hüten. Auch sie beherbergen eine Kammer, die teleportieren kann. Doch ehe dieser Raum ins Nirgendwo benutzt wird, bekommen die Fernsehzuschauer zahlreiche Nebenstorys aufgetischt. Ob man diese benötigt? Wohl nicht, aber das Drama möchte die Figuren ausführlich vorstellen und ihre Handlungszüge mit den zahlreichen Geschichten untermauern.
Als regelmäßiger Konsument von amerikanischen Serien ist klar: Die zwei Familien werden aufeinandertreffen. Doch die Begegnung wird anders verlaufen, als viele Zuseher dies vorhersehen werden. Zeitweise ist das Ergebnis eher suboptimal, doch schlussendlich sind die Schlüsselszenen akzeptabel. Acht Folgen umfasst die Science-Fiction-Serie «Night Sky», die Amazon am 20. Mai 2022 veröffentlichte. Mit den Folgen sieben und acht kommt richtig Schwung in die Handlung und der emotionale Abschluss ist nur ein Finale vor dem nächsten. Die Autoren eröffnen vor allem in den letzten Minuten, in dem die Serie schon abgeschlossen zu sein scheint, noch weitere Handlungsstränge.
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«Night Sky» kann bei Amazon gestreamt werden.
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