Interview

Gisa Zach: ‚Ich wünsche mir manchmal weniger Abhängigkeit von der Quote‘

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Die Schauspielerin ist in der dritten Staffel von «Fritzie – Der Himmel muss warten» prominent besetzt. Wir sprachen mit ihr über die Karriere.

Hallo Frau Zach! Sie sind ab Ende September in der ZDF-Serie «Fritzie – Der Himmel muss warten» zu sehen. Freuen Sie sich über das geringere Arbeitspensum gegenüber Soaps?
Naja, da ich ja parallel auch weiterhin die tägliche Serie gedreht habe, war das insgesamt eher mehr Arbeitspensum für mich :)

Sie sind künftig an der Seite von Tanja Wedhorn zu sehen. Wie ist denn Ihre Rolle angelegt und welche Abenteuer werden Sie bestreiten?
Meine Figur, Rosi Gagel, kommt als neue Lehrerin an die Schule. Sie ist Quereinsteigerin und voller positiver, manchmal auch etwas naiver Energie, mit der sie im eingespielten Schulalltag auch mal aneckt. Sie macht nicht nur positive Erfahrungen, aber lässt sich von den manchmal etwas festgefahrenen Ansichten der Kollegen nicht einschüchtern.

In den vergangenen Jahren gehörten Sie zum großen Ensemble der täglichen Serie «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Werden Sie der Serie trotz «Fritzie» erhalten bleiben?
Auf jeden Fall werde ich so lange es mir Spaß macht, und es tolle Geschichten für meine Rolle gibt bei «GZSZ» dabei bleiben. Und glücklicherweise ließen sich die Dreharbeiten für die unterschiedlichen Projekte, die ich dieses Jahr machen durfte, koordinieren.

Sie sind seit drei Jahren Teil der RTL-Serie und wohnen in Hannover. Wie fällt die Pendelei nach Berlin aus?
Ich fahre meistens am Sonntagabend nach Potsdam und am Freitagabends dann zurück nach Hannover.

Pendeln Sie im Auto und hören Podcasts oder sitzen Sie in der Bahn und proben Texte?
Sowohl als auch! Aber ich muss zugeben, ich liebe es alleine im Auto unterwegs zu sein und den Luxus zu haben meine Fahrten sehr flexibel und spontan zu planen.

Sie haben bislang in zahlreichen täglichen Serien wie «Wege zum Glück» und «Unter Uns» mitgespielt. Gibt es eine Serie, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn schon viele durchgehende Hauptrollen in Serien spielen dürfen. Alle waren auf ihre Art sehr besonders und mit allen verbinde ich besondere Erfahrungen und Erinnerungen. Meine Rolle der Nina in «Wege zum Glück» war ja meine erste große Rolle im Fernsehen überhaupt und behält dadurch natürlich auch einen ganz besonderen Platz.

Die Serie «Fritzie» handelt von einer Lehrerin, die mit dem Tod konfrontiert wird. Denken Sie seit den Dreharbeiten ebenfalls über dieses Thema nach?
Ich hatte vor drei Jahren einen Todesfall im engen Freundeskreis. Auch durch eine Krebserkrankung. Seitdem habe ich mich viel mit dem Thema Tod und Krankheit beschäftigt.

«Fritzie» verzeichnet für das ZDF nicht immer die besten Quoten. Könnte das daran liegen, dass das ZDF ansonsten sehr stark mit Krimis aufgestellt ist?
Ich gebe zu, ich verfolge nur selten die Quoten von Formaten, in denen ich mitwirke, aber auch generell. Ich kenne die Bedeutung von Quoten für die Projekte, aber wünschte mir manchmal die Abhängigkeit wäre weniger bedeutend.

In Ihrer Schulzeit waren Sie ein Jahr in Venezuela. Haben Sie dort damals Fernsehen geschaut?
Ja, tatsächlich auch „Telenovelas“ – das Genre kommt ja ursprünglich aus Lateinamerika. Damals gab es hier in Deutschland noch keine  Und ich habe in meinen ersten Wochen, in denen ich viel Zeit alleine hatte, sehr viel Fernsehen geschaut einfach um die Sprache zu lernen.

Verfolgten Sie eigentlich noch die Politik von Venezuela?
Leider wird in den deutschen Medien ja wenig über die Problematik in Venezuela berichtet. Meine Zeit dort liegt 30 Jahre zurück. Seitdem hat sich vieles dramatisch verändert. Aufgrund der heiklen politischen, aber auch wirtschaftlichen Situation dort, kann man zum Beispiel auch gar kein Auslandsjahr mehr in Venezuela machen so wie ich damals. Auch das zeigt, wie schlimm es dort sein muss.

Vielen Dank für das Gespräch!

«Fritzie – Der Himmel muss warten» läuft donnerstags um 20.15 Uhr im ZDF. Die Serie kann auch in der ZDFmediathek gesehen werden.

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