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Jedoch hat diese Erfolgsgeschichte auch ihre Schattenseiten. Erfolgsproduzent Ryan Murphy bekam 2018 für sein Engagement 300 Millionen US-Dollar und lieferte doch nur kurzlebige Hits ab. Bislang haben er und sein Team die Miniserien «Hollywood», «Haltson» und «The Watcher» hervorgebracht. Vom Feuilleton wurden die langen Filme zwar durchaus anerkannt, aber liegen deutlich hinter anderen Werken.
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Netflix hat allerdings nicht nur Murphy unter Vertrag, sondern auch Shonda Rhimes. Die feuert zwar auch wenig Serien ab, aber «Bridgerton» und «Inventing Anna» waren mehr als nur Hits. In zahlreichen Ländern versuchten sich Fernsehsender mit kläglich gescheiterten Dating-Shows in viktorianischen Outfits und die Schritte von Anna Sorokin werden in der Presse bei neuen Erkenntnissen dokumentiert.
Wirkliche Zuschauerzahlen rückt Netflix aber weder bei Rhimes noch bei Murphy heraus. Miniserien wie «Hollywood» können weniger gut abschneiden, wenn man eine zehnteilige Serie wie «Dahmer» auf dem Markt wirft. Dennoch dürfte es der Chefetage nicht entgangen sein, dass Murphy mit seinen alten Verträgen noch unzähligen Content an Disney abliefert – und damit an einen direkten Mitbewerber.
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Klar, «Dahmer» ist ein großer Hit. Aber wäre dies auch ohne Ryan Murphy möglich gewesen? Die Netflix-Charts werden regelmäßig mit True-Crime- oder Horror-Serien überflutet. Die Menschen haben Spaß an diesen zwei Genres, die sich relativ ähnlich sind. Dennoch fehlt es Netflix an Dauerbrennern, die sich super bingen lassen.
Der größte Konkurrent von Netflix, Disney+?, hat mit ABC Signature, FX Productions und 20th Television ein riesiges Archiv und kann Serien wie «Grey’s Anatomy», «Die Simpsons» oder die in Deutschland gefloppten Familienserien «Brothers & Sisters» und «This Is Us» vorweisen. Und Netflix? Die meisten Serien werden nach drei Staffeln eingestellt, kaum eine Serie kommt überhaupt einmal über das frühere US-Mindestmaß von 13 Geschichten.
Man kann schon sagen: Netflix versucht die Quadratur des Kreises. Der Streamingdienst möchte ein weltweites Publikum beglücken und viele eigene Serien besitzen. Da gibt es wenig besseres als derzeit zahlreiche Miniserien zu produzieren. Doch diese nutzen sich schnell ab, weshalb Murphy endlich eine Horror-Anthologie-Serie wie «American Horror Story» für den Streamingdienst entwickeln muss. Sollte Murphy weiterhin nur diese Strohfeuer produzieren, war es ein gutes Geschäft für ihn. Aber eine schlechte Entscheidung von Netflix.
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