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‚Blutbuch‘

von

Kim de l'Horizon gewann vergangene Woche den Deutschen Buchpreis. Wir stellen sein Werk vor.

Der Roman "Blutbuch" wurde zum Gewinner des Deutschen Buchpreises gekürt. Kim de l'Horizon, der/die Autor/in des Buches, identifiziert sich selbst als non-binär. Kim arbeitete elf Jahre an dem Roman, denn es war gar nicht so einfach, die nicht eigene linearen Schreibweise zu finden.

Das Buch ist in einem poetischen und spielerischen Stil geschrieben, an vielen Stellen ist es sehr lustig, aber auch erotische Analsex-Szenen, die ausführlich erzählt werden, dürfen in dem Buch nicht fehlen. Die Geschichte gleicht fast von einem Märchen inspirierte Geschichte und ist ein einzigartiger Befreiungsakt von den Dingen wie Traumata, Klassenzugehörigkeit und Geschlechter. Die Kindheit der Erzählfigur Kim wird genaustens unter die Lupe genommen.

Der dritte Abschnitt des Buches heißt "Die Suche nach der Mutterblutbuche". In diesem Abschnitt geht es um die Blutbuche, die im Garten der Großmutter steht. Im Roman heißt sie "Grossmeer" und hat innerhalb der Familie einige Spuren hinterlassen. Nicht allein, weil Kim de l'Horizon non-binär ist, geht es in dem Roman "Blutbuch" um eine Erzählfigur, die sich selbst weder mit dem weiblichen Geschlecht noch mit dem männlichen Geschlecht identifizieren kann.

Die Buchfigur ist aufgewachsen in einem kleinen, unspektakulären Schweizer Vorort. Mittlerweile wohnt sie aber in Zürich und fühlt sich dort sehr wohl. Gerade aber in ihrem Körper als non-binärer Mensch fühlt sie sich wohl. Als dann aber die Großmutter von der Buchfigur aber an Demenz erkrankt, beginnt sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzen. Sie realisiert, dass sie sich nur noch bruchstückhaft an die eigene Kindheit erinnern kann. Aber warum ist dies so? Und was geschah mit ihrer Großtante? Ihre Großtante verschwand als junge Frau und ist bisher nicht wieder aufgetaucht. Und wie schaffte es die Großmutter sich von ihrer eigenen früh verstorbenen Schwester so abzugrenzen? Es ist Zeit, sich gegen das Schweigen zu entscheiden und nach der nicht bekannten weiblichen Blutlinie zu forschen.

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