Vermischtes

Joko & Klaas machen auf Iran-Proteste aufmerksam

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Um den protestierenden Frauen eine möglichst große Bühne zu geben, haben die beiden Moderatoren ihre Instagram-Accounts dauerhaft zur Verfügung gestellt. Innerhalb weniger Stunden hat sich die Reichweite beider Accounts stark vergrößert.

Weil Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf am Dienstagabend in der Sendung «Joko & Klaas gegen ProSieben» gegen ihren Heimatsender ProSieben gewonnen hatten, erhielt das Entertainer-Duo am Mittwochabend um 20:15 Uhr einmal mehr 15 Minuten Sendezeit. Statt sie mit banalem Klamauk zu füllen, entschieden sich die beiden, ihre Aufmerksamkeit nachhaltig den Frauenprotesten im Iran zu schenken. „Aufmerksamkeit ist zu einer Währung verkommen, um die wir tagtäglich konkurrieren“, erläuterte Heufer-Umlauf zu Beginn der Sendezeit. Es folgten Szenen von Frauen aus dem Iran, die seit Wochen gegen Unterdrückung, gegen Gewalt und gegen die Diktatur in ihrem Land protestieren – ausgelöst durch den Tod von Mahsa Amini, die sich gegen das Tragen eines Kopftuches geweigert hatte und daraufhin von der Sittenpolizei brutal ermordet wurde.

Die internationale Berichterstattung über die Frauenproteste wird seither stark eingeschränkt, was die Gräueltaten des iranischen Regimes nur begünstigt, weshalb Winterscheidt und Heufer-Umlauf am gestrigen Abend den Fokus auf das Land im Nahen Osten legte. „Aufmerksamkeit für den mutigen Protest einer unterdrückten Bevölkerung“, hieß es von einer Stimme aus dem Off, während zahlreiche Clips von protestierenden Frauen gezeigt wurden. Daraufhin stellte das Moderatoren-Duo zwei junge Frauen, Azam Jangravi und Sarah Ramani, die sich als Aktivistinnen für die Revolution im Iran einsetzen. „Bitte unterstützt uns und berichtet über die Menschen im Iran und handelt. Die Menschen werden von der Regierung in aller Stille getötet. Ohne Internet, ohne Nachrichten. Wir können nicht mit euren europäischen Regierungen sprechen, aber ihr könnt das tun“, forderte Ramani, die selbst eine kleine Plattform betreibt, um auf die Situation im Iran aufmerksam zu machen.

Eine unweit größere Plattform erhalten die beiden Frauen nun von Winterscheidt und Heufer-Umlauf, die ihre Instagram-Accounts der Protestbewegung zur Verfügung stellten. „Jeden Tag ändert sich so wahnsinnig viel und wenn unsere Aufmerksamkeit effektiv sein soll, muss sie nachhaltig und verlässlich sein“, so Winterscheidt. „Wir möchten, dass die Proteste in unserer Welt wahrnehmbar bleiben und unser gemeinsames Hinschauen Teil der internationalen Drohkulisse wird, die sich gerade im Netz formiert.“ Heufer-Umlauf erläuterte weiter: „Deswegen verschenken wir unsere Instagram-Reichweite an die beiden Damen, die ihre gerade kennen gelernt habt – und zwar für immer.“ Seit gestern sind die Instagram-Feeds der beiden Moderatoren leergeräumt, um den Fokus auf die Iran-Proteste zu legen.

Seitdem sind die Followerzahlen stark angewachsen. Während Klaas Heufer-Umlauf zuvor 730.000 Abonnenten zählte, sind es am Donnerstagmorgen bereits knapp 890.000. Joko Winterscheidt vergrößerte seine Reichweite von einer auf über 1,2 Millionen Follower. „Das einzige, was Iraner:innen zumindest etwas davor schützt, nicht getötet zu werden, ist die globale Aufmerksamkeit“, sagte Winterscheidt abschließend. Zumindest für einen kurzen Moment ist dies mehr als gelungen, denn vor dem Fernseher saßen am Mittwochabend auch fast 1,5 Millionen Zuschauer. Nun geht es vor allem darum, den Accounts auch aktiv die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.


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