Sat.1 entschied sich im Juni dazu, sich langfristig von den Scripted-Reality-Formaten wie etwa «Klinik am Südring» zu trennen. Bis zum 21. Oktober liefen also die letzten neuen Folgen auf dem Sendeplatz ab 16.00 Uhr. Tatsächlich muss nun aber niemand das Format vermissen, denn nahtlos knüpft RTLZWEI mit dem Nachfolger «Südklinik am Ring» auf dem gleichen Sendeplatz an die Ausstrahlung an. Es ist wenig verwunderlich, dass RTLZWEI bei den Rechten direkt zugegriffen hat, denn das Format fuhr weiterhin erfolgreiche Quoten ein. Sat.1 trennte sich hauptsächlich aus Imagegründen von den Scripted-Reality-Programmen. Weiterhin kann man sich also Mediziner, Pfleger und Krankenschwestern ansehen, die sich mit allerlei fiktiven Fällen auseinandersetzen, nur eben jetzt auf einem anderen Sender.
Der Serienstart erfolgte somit am Montag ab 16.05 Uhr. In der ersten Ausgabe ging es unter anderem um einen Familienvater, der seine Tochter aus dem Krankenhaus abholen wollt, dann aber selbst zu einem medizinischen Notfall wurde. 0,21 Millionen Fernsehende verfolgten die Episode und verbuchten somit einen annehmbaren Marktanteil von 1,9 Prozent. Die 0,04 Millionen Jüngeren blieben zunächst bei einer mageren Quote von 2,5 Prozent hängen.
Einen Tag später verkleinerte sich das Publikum auf 0,16 Millionen Menschen, was einen mauen Marktanteil von 1,5 Prozent zur Folge hatte. Die 0,07 Millionen Umworbenen verbuchten hingegen mit soliden 4,0 Prozent Marktanteil den Bestwert der Woche in der Zielgruppe. Der Abwärtstrend auf dem Gesamtmarkt war auch am Mittwoch nicht zu bremsen, als sich nur noch 0,13 Millionen Zuschauer für das Programm entschieden. Für den Sender bedeutete dies ernüchternde 1,4 Prozent Marktanteil. Auch die 0,03 Millionen Werberelevanten sackten nun deutlich auf miese 2,1 Prozent ab.
Der bisherige Tiefpunkt war schließlich am Donnerstag erreicht. Hier bewegte RTLZWEI lediglich 0,12 Millionen Interessenten zum Einschalten, was in einer niedrigen Quote von 1,3 Prozent resultierte. Die nur 0,02 Millionen 14- bis 49-Jährigen landeten sogar bei miserablen 1,5 Prozent Marktanteil. Einen kleinen Lichtblick stellte hingegen der Freitag dar. Nun saßen wieder 0,20 Millionen Fernsehende vor dem Bildschirm und verbuchten den Wochenbestwert von annehmbaren 2,0 Prozent Marktanteil. Auch die 0,07 Millionen Jüngeren steigerten sich nun auf ein zufriedenstellendes Resultat von 3,6 Prozent.
Von der ersten Woche mit der Scripted-Reality hatte sich RTLZWEI sicherlich mehr erhofft. Zwar war es zu erwarten, dass der Sender hinter den Werten des Originals in Sat.1 zurückbleiben würde, der Unterschied fällt nun allerdings sehr gewaltig aus. Zuletzt hatten für die Folgen in Sat.1 im Schnitt regelmäßig 0,50 bis 0,80 Millionen Zuschauer eingeschalte und die Quote lag bei etwa fünf bis sieben Prozent. Davon ist RTLZWEI meilenweit entfernt, denn die Gesamtreichweite entspricht hier eher noch der Anzahl der Zuschauer in der Zielgruppe von Sat.1. Ob es nur ein bisschen Zeit braucht, bis das Format nach dem Senderwechsel Fuß fassen kann, wird sich dann in den kommenden Wochen endgültig zeigen.
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