Gestern durfte dann auch erstmals die deutsche Elf für ihre erste Partie in der diesjährigen Weltmeisterschaft auflaufen. Gespielt wurde im Khalifa International Stadium in Al Rayyan und zwar gegen Japan. Ab 13.10 Uhr lief im Ersten schon das Vorprogramm «Sportschau live» mit Experten wie Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira. Dies verfolgten 3,34 Millionen Fernsehende, was starken 19,3 Prozent Marktanteil entsprach. Die 0,88 Millionen Jüngeren landeten bei herausragenden 23,8 Prozent.
Der Anpfiff erfolgte dann um 14.00 Uhr. Das deutsche Team musste sich jedoch mit 1-2 geschlagen geben. Verluste verzeichnete man zudem auch aus Quotensicht. 9,23 Millionen Fußballfans sahen sich das Spiel an. Dies spiegelte sich in einem ausgezeichneten Marktanteil von 59,7 Prozent wider. Die 2,30 Millionen 14- bis 49-Jährigen kamen auf exzellente 62,7 Prozent. Trotz der erfolgreichen Werte ist man damit deutlich davon entfernt, wie viel Aufmerksamkeit die deutschen Partien bei den vergangenen Weltmeisterschaften erhielten. Zum Vergleich: 2018 traf Deutschland als erstes auf Mexiko, was an einem Sonntag ab 17.00 Uhr übertragen wurde. Das ZDF sicherte sich damals mit 25,97 Millionen Fernsehenden einen überragenden Marktanteil von 81,6 Prozent. Die 10,16 Millionen Jüngeren belegten sogar traumhafte 85,7 Prozent des Marktes.
Zuvor hatte der Sender um 11.00 Uhr das Aufeinandertreffen von Marokko und Kroatien gezeigt, welches torlos endete. Hier kam man mit 1,32 Millionen Zuschauern nicht über hohe 20,0 Prozent Marktanteil hinaus. Bei den 0,43 Millionen jüngeren Neugierigen wurden 23,7 Prozent gemessen. Um 17.00 Uhr war dann Spanien gegen Costa Rica dran, welches 7:0 ausging. Für diese Übertragung entschieden sich 3,89 Millionen Zusehende, was zu einer starken Quote von 21,9 Prozent führte. Die Sehbeteiligung lag mit einem jüngeren Publikum von 0,89 Millionen Menschen bei 25,1 Prozent.
Es gibt 21 Kommentare zum Artikel
24.11.2022 17:40 Uhr 1
Die Uhrzeit war es also nicht. Nicht nur nach dem erwähnten 2018 Spiel im QM Artikel.
24.11.2022 18:47 Uhr 2
Wobei ich mir nicht sicher bin, inwieweit das nun wirklich Boykott und inwieweit es die schon länger zitierte "Fußball-Müdigkeit" durch die totale Dauerpräsenz und das immer miesere Image der Fußball-Maschinerie ist, aber die Ursachen sind im Endeffekt dieselben. Hatte nämlich bei Fußball-Fans in meinem Umfeld eher die Stimmung eingefangen a la "total bescheuert diese Winter-WM, aber ich werd's natürlich trotzdem gucken, auch wenn ich das nicht gut finde" und daher befürchtet, zumindest wenn Deutschland spielt gäbe es doch wieder Top-Quoten.
24.11.2022 19:20 Uhr 3
24.11.2022 20:11 Uhr 4
Ich glaube, viele boykottieren bewusst. Man kann die Frage stellen, ob man auch nicht bei Russland hätte boykottieren müssen. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.
Ich fände es lustig, wenn das Match der Frauennationalmannschaft höhere Einschaltquoten hatte als ein Spiel der Männer bei einer WM.
24.11.2022 20:50 Uhr 5
25.11.2022 00:46 Uhr 6
25.11.2022 09:52 Uhr 7
25.11.2022 09:59 Uhr 8
Ja, die Medien haben eine Teilschuld.
Aber ich verstehe es nicht, wieso Profis wie Thomas Müller keine vernünftigen Medienberater bekommen. Auch die Verpflichtung von Mediendirektor Steffen Simon vom WDR war eine Schnapsidee. Hier sieht man wieder, dass das wieder Vitamin B war und eben nicht Experten geholt hat.
25.11.2022 10:55 Uhr 9
Wenn die Medien die Spieler nicht mit Dingen unter Druck setzen würden, mit denen sie normaler Weise nichts zu tun haben, bräuchten sie keinerlei weitere Beratung von einem Medienprofi. Die Medien haben mit ihrer Dauerkampagne gegen Katar und ihrem ständigen Drängen nach irgendwelchen sinnlosen Aktionen die Spieler von dem abgelenkt, was sie eigentlich tun sollen. Was bringt die Aktion mit der Binde? Hätte es die Gesetzgebung von Katar verändert? NEIN. Was soll das ständige Drängen auf irgendwelche sinnlosen politischen Aktionen? Bei einer Fussball-WM gehts in erster linie darum, erfolgreich Fussball zu spielen und nicht darum irgendwelche Gutmenschen im fernen Deutschland zufriedenzustellen.
25.11.2022 11:05 Uhr 10
Nunja, gewisse Spieler bestreiten den öffentlichen Rahmen mit Instagram und Co. Daran kann man sie doch messen. Ich weiß auch nicht, ob hilfreich ist, wenn ich dann wie Thomas Müller im Vorfeld der WM diese Kommentare durchlese. Da muss man schon ein wenig professioneller Arbeiten. Als ob Konzernchefs oder die Minister im Internet irgendwelche Kommentare durchlesen.