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Deutschland verliert zum WM-Auftakt auch aus Quotensicht

von   |  21 Kommentare

9,23 Millionen Menschen verfolgten die Niederlage gegen Japan. 2018 saßen bei dem deutschen WM-Auftakt noch knapp 26 Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm.

Gestern durfte dann auch erstmals die deutsche Elf für ihre erste Partie in der diesjährigen Weltmeisterschaft auflaufen. Gespielt wurde im Khalifa International Stadium in Al Rayyan und zwar gegen Japan. Ab 13.10 Uhr lief im Ersten schon das Vorprogramm «Sportschau live» mit Experten wie Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira. Dies verfolgten 3,34 Millionen Fernsehende, was starken 19,3 Prozent Marktanteil entsprach. Die 0,88 Millionen Jüngeren landeten bei herausragenden 23,8 Prozent.

Der Anpfiff erfolgte dann um 14.00 Uhr. Das deutsche Team musste sich jedoch mit 1-2 geschlagen geben. Verluste verzeichnete man zudem auch aus Quotensicht. 9,23 Millionen Fußballfans sahen sich das Spiel an. Dies spiegelte sich in einem ausgezeichneten Marktanteil von 59,7 Prozent wider. Die 2,30 Millionen 14- bis 49-Jährigen kamen auf exzellente 62,7 Prozent. Trotz der erfolgreichen Werte ist man damit deutlich davon entfernt, wie viel Aufmerksamkeit die deutschen Partien bei den vergangenen Weltmeisterschaften erhielten. Zum Vergleich: 2018 traf Deutschland als erstes auf Mexiko, was an einem Sonntag ab 17.00 Uhr übertragen wurde. Das ZDF sicherte sich damals mit 25,97 Millionen Fernsehenden einen überragenden Marktanteil von 81,6 Prozent. Die 10,16 Millionen Jüngeren belegten sogar traumhafte 85,7 Prozent des Marktes.

Zuvor hatte der Sender um 11.00 Uhr das Aufeinandertreffen von Marokko und Kroatien gezeigt, welches torlos endete. Hier kam man mit 1,32 Millionen Zuschauern nicht über hohe 20,0 Prozent Marktanteil hinaus. Bei den 0,43 Millionen jüngeren Neugierigen wurden 23,7 Prozent gemessen. Um 17.00 Uhr war dann Spanien gegen Costa Rica dran, welches 7:0 ausging. Für diese Übertragung entschieden sich 3,89 Millionen Zusehende, was zu einer starken Quote von 21,9 Prozent führte. Die Sehbeteiligung lag mit einem jüngeren Publikum von 0,89 Millionen Menschen bei 25,1 Prozent.

© AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; videoSCOPE 1.3, Marktstandard: TV. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
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Es gibt 21 Kommentare zum Artikel
Blue7
24.11.2022 17:40 Uhr 1
Der Boykott zieht sich wirklich durch. ntv lieferte die Quoten und MAs von 3 weiteren WM Spiele um die 14 Uhr Zeit in den letzten Jahren und dort lag der MA imme bei 70-90% für ein dt. Spiel.

Die Uhrzeit war es also nicht. Nicht nur nach dem erwähnten 2018 Spiel im QM Artikel.
AlphaOrange
24.11.2022 18:47 Uhr 2
Ich find's gut.

Wobei ich mir nicht sicher bin, inwieweit das nun wirklich Boykott und inwieweit es die schon länger zitierte "Fußball-Müdigkeit" durch die totale Dauerpräsenz und das immer miesere Image der Fußball-Maschinerie ist, aber die Ursachen sind im Endeffekt dieselben. Hatte nämlich bei Fußball-Fans in meinem Umfeld eher die Stimmung eingefangen a la "total bescheuert diese Winter-WM, aber ich werd's natürlich trotzdem gucken, auch wenn ich das nicht gut finde" und daher befürchtet, zumindest wenn Deutschland spielt gäbe es doch wieder Top-Quoten.
kauai
24.11.2022 19:20 Uhr 3
Ich denke eher, dass das Interesse an der Nationalmannschaft generell etwas gesunken ist und dazu noch die Jahreszeit kommt! Der ganze politische Kram wird nur durch die Medien hochstilisiert und interessiert eher Randgruppen der Bevölkerung.
Familie Tschiep
24.11.2022 20:11 Uhr 4
Ich glaube, das Politische dürfte doch eine Menge Leute interessieren. Wenn sie so etwas wie das Bindetragen angekündigt haben, sollten sie es auch machen und nicht einknicken. Als Tiger gestartet, als Bettvorleger gelandet. Keine gute Figur gemacht. Als Mannschaft nebenbei auch nicht.



Ich glaube, viele boykottieren bewusst. Man kann die Frage stellen, ob man auch nicht bei Russland hätte boykottieren müssen. Da wird mit zweierlei Maß gemessen.



Ich fände es lustig, wenn das Match der Frauennationalmannschaft höhere Einschaltquoten hatte als ein Spiel der Männer bei einer WM.
kauai
24.11.2022 20:50 Uhr 5
Da wird generell mit zweierlei Maß gemessen, aber das ist ja nicht unüblich. Die ganze Politisierung von Sportereignissen nervt! Die Politik lässt eine klare Linie vermissen, aber die Sportler sollen klare Kante zeigen. Wenn man Gas benötigt, ist Katar gut genug, aber die Fussball-WM dort geht natürlich gar nicht..... Aber gut, am Sonntagabend ist das Thema sportlich für Deutschland dann abgehakt.
Familie Tschiep
25.11.2022 00:46 Uhr 6
Die One-Love-Binde war eine Idee der Fußballverbände. Man sollte sich schon vorher überlegen, ob man so etwas auch durchhalten kann, hinterher einknicken ist doof, dann lieber den Ball flach halten.
skyfreak1972
25.11.2022 09:52 Uhr 7
Natürlich war die Leistung gegen Japan schlecht. Eine Überraschung war es für mich nicht. Und daran haben auch die Medien eine Teilschuld. Professionelle Fussballspieler, die bei einer WM sind, sind dazu da, um ihr Land erfolgreich zu vertreten. Also um erfolgreich Fussball zu spielen. Sie sind nicht dafür da um Politik zu machen. Dafür sind andere da und kriegen dafür Geld. Aber was wurde nicht alles von den Medien von den Spielern verlangt. Sie sollen Zeichen setzen und sie sollen sich gegen die Fifa stellen und trotzdem diese blöde Binde tragen. Mit keinem Wort wurde in den Tagen vor dem Spiel mal der Gegner erwähnt, ständig war in den Medien alles wichtiger, als das Spiel gegen Japan. Bei jedem Interview wurden die Spieler nach irgendwelchen Aktionen gefragt. Wie sollen sich da Spieler und Trainer auf ein wichtiges Auftaktspiel in Ruhe vorbereiten, wenn die Medien sie wegen jedem anderen Scheiß unter Druck setzen? Und dann machen die Spieler genau das, setzen vor dem Spiel ein Zeichen, und werden jetzt von den selben Medien, die das verlangt haben, kritisiert und verspottet. Da sieht man mal wie verlogen die Medien hier in Deutschland sind. Die Leistung ist zu kritisieren, aber für das zustande kommen, haben die Medien eine Teilschuld. Hoffentlich können sie sich nun auf das Spiel gegen Spanien konzentrieren.
Fabian
25.11.2022 09:59 Uhr 8
Ich muss dir da in Teilen widersprechen @skyfreak1972

Ja, die Medien haben eine Teilschuld.



Aber ich verstehe es nicht, wieso Profis wie Thomas Müller keine vernünftigen Medienberater bekommen. Auch die Verpflichtung von Mediendirektor Steffen Simon vom WDR war eine Schnapsidee. Hier sieht man wieder, dass das wieder Vitamin B war und eben nicht Experten geholt hat.
skyfreak1972
25.11.2022 10:55 Uhr 9


Wenn die Medien die Spieler nicht mit Dingen unter Druck setzen würden, mit denen sie normaler Weise nichts zu tun haben, bräuchten sie keinerlei weitere Beratung von einem Medienprofi. Die Medien haben mit ihrer Dauerkampagne gegen Katar und ihrem ständigen Drängen nach irgendwelchen sinnlosen Aktionen die Spieler von dem abgelenkt, was sie eigentlich tun sollen. Was bringt die Aktion mit der Binde? Hätte es die Gesetzgebung von Katar verändert? NEIN. Was soll das ständige Drängen auf irgendwelche sinnlosen politischen Aktionen? Bei einer Fussball-WM gehts in erster linie darum, erfolgreich Fussball zu spielen und nicht darum irgendwelche Gutmenschen im fernen Deutschland zufriedenzustellen.
Fabian
25.11.2022 11:05 Uhr 10


Nunja, gewisse Spieler bestreiten den öffentlichen Rahmen mit Instagram und Co. Daran kann man sie doch messen. Ich weiß auch nicht, ob hilfreich ist, wenn ich dann wie Thomas Müller im Vorfeld der WM diese Kommentare durchlese. Da muss man schon ein wenig professioneller Arbeiten. Als ob Konzernchefs oder die Minister im Internet irgendwelche Kommentare durchlesen.

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