Story
Der Bauunternehmer Gerhardt Hofmann wird mit gebrochenem Genick vor einem seiner Rohbauten gefunden. Offenbar ist er aus einer Fensteröffnung gestürzt. Es sind keine Kampfspuren zu finden, aber einen Selbstmord schließt die SOKO aus. Hofmann hatte bei von ihm beauftragten Baufirmen Schulden in Millionenhöhe und erhielt deshalb unzählige Drohbriefe von seinen Gläubigern. Unter denen ist auch Holger Franke, der vor kurzem wegen Körperverletzung verurteilt wurde, nachdem er Hofmann die Nase gebrochen hatte. Das Alibi von Franke und seiner Frau wirkt wie abgesprochen.
Franke hätte ein starkes Motiv: Er ist verzweifelt. Durch Hofmann hat er sich selbst hoch verschulden müssen. Um überhaupt seine kleine Baufirma retten zu können, sah er sich gezwungen, seine finanziellen Forderungen von 182.000 Euro zu einem Drittel ihres Wertes an das dubiose Finanzberatungsbüro Köhler zu verkaufen, das seinerseits die Schulden mit zweifelhaften Methoden eintreibt. Ist Hofmanns Tod eine Folge von Köhlers undurchsichtigen Machenschaften? Jan gibt sich als Kunde aus, um in Erfahrung zu bringen, wie weit Köhler gehen würde. Aber der bewegt sich in einer juristischen Grauzone, so dass ihm nichts nachzuweisen ist. Einzig Franke könnte gegen Köhler aussagen, doch der schweigt, denn Köhler verlangt nach Hofmanns Tod sein Geld zurück und lässt Frankes Familie terrorisieren.
Darsteller
Andreas Schmidt-Schaller («Der Clown – Der neue Film») ist Hajo Trautzschke
Marco Girnth («Wen küsst die Braut?») ist Jan Maybach
Melanie Marschke ist Ina Zimmermann
Gabriel Merz («Das sündige Mädchen») ist Miguel Alvarez
Sven Martinek («Stefanie – Eine Frau startet durch») ist Holger Franke
Susanne Michel («Ein Paradies für Tiere») ist Janine Franke
Christian Tasche («Axel! will’s wissen») ist Klaus Köhler
Kritik
Der Auftakt der sechsten Staffel von «SOKO Leipzig» kann in einigen Punkten durchaus überzeugen. So sind Story und Charaktere sehr gut gelungen. Der Stoff ist interessant, die Charaktere stehen miteinander im Konflikt und schaffen es, den Zuschauer in die Geschichte eintauchen zu lassen. Auch die Schauspieler leisten zumeist ganze Arbeit.
Zum Problem entwickelt sich aber die dramaturgische Ausarbeitung, da die meisten Dialoge wirklich schlecht geschrieben und langweilig sind. Auch so manche Kameraeinstellung wirkt merkwürdig und unnatürlich. Ansonsten ist «SOKO Leipzig: Ehrliche Leute» durchaus sehenswert, wenn man gerade nichts Besseres zu tun hat.
Die sechste Staffel von «SOKO Leipzig» zeigt das ZDF ab Freitag, 31. März 2006, um 21.05 Uhr.