Hallo Frau Stumph. Nach einem Jahr Abstinenz kehren Sie und Ihr Vater Wolfgang mit der «Stubbe»-Folge „Ausgeliefert“ zurück. Was bekommen wir in dieser Episode zu sehen?
Viele Fahrräder, viel Essen und eine Tote.
Das letzte Special „Tödliche Hilfe“ erreichte am 30. Januar 2021 sagenhafte 9,22 Millionen Zuschauer. Waren Sie überrascht, dass trotz Streaming so viele Menschen Ihre Serie weiter schauen wollen?
Ja absolut. Ich bin ja selbst die Streaming-Generation und sitze selten 20:15 Uhr vorm Fernseher. Umso mehr haben wir uns alle extrem über das Einschalten zur Sendezeit gefreut.
Ihr Alter Ego Reporterin Christiane Stubbe interviewt Fahrradkurierin Sonja über die schlechten Arbeitsbedingungen. Ist «Stubbe» mit diesem Thema am Puls der Zeit?
Sich bekochen zu lassen vom Lieblingsitaliener, ohne seine vier Wände verlassen zu müssen ist für uns schon so normal geworden. Auch ich bestelle nicht selten was, wenn ich vom Dreh nach Hause komme und der Kühlschrank leer ist. Mittlerweile braucht man das Haus eigentlich gar nicht mehr verlassen, denn selbst Badreiniger und Haarspülung werden mittlerweile innerhalb weniger Minuten nach Hause geliefert. Ich glaube, diese Bequemlichkeit kann auch körperlich und sozial ungesund sein.
Haben Sie sich vor der Produktion von „Ausgeliefert“ mit den Arbeitsbedingungen der Branche auseinandergesetzt?
Seit ich diese Folge gedreht habe, sehe ich gefühlt nur noch Fahrradkuriere, die bei Wind und Wetter Essen austragen. Ob das Trinkgeld, wenn man es vorab digital bezahlt, wirklich bei dem Fahrer 1 zu 1 ankommt, hab‘ ich noch nicht wirklich rausgefunden. Ich geh privat sowieso lieber ins Restaurant, als die Pizza zu bestellen.
Unternehmen wie Gorillas haben Millionen an Investoren-Gelder verbrannt. Braucht ein Mensch wirklich alles Mögliche innerhalb von 15 Minuten?
Wenn man aus gesundheitlichen Gründen nicht vor die Tür kann, mag das Sinn machen. Während Corona war es sicher praktisch, aber als festen Teils meines Einkaufserlebnisses würde ich es nicht machen. Wenn ich einen Kuchen backe und feststelle, dass ich kein Mehl hab‘, dann würd ich nicht auf die Idee kommen jemanden anradeln zu lassen. Da hab‘ ich dann halt einfach Pech gehabt.
Nach dem Ende von «Stubbe» wirken Sie in «Der Alte» mit. Wie unterscheiden sich die beiden Serien?
Ich finde in Stubbe wird meine Figur etwas erdiger, feiner erzählt, wohingegen „Annabelle Lorenz“ im „Alten“ etwas mehr Humor zeigen darf. Beides macht mir sehr viel Spaß. Die Abwechslung macht's.
Sie waren im Rateteam von «Kaum zu glauben!» und moderierten «Riverboat». Auch die Sendung «Privatkonzert» gehört zu Ihrer Vita. Wie haben Ihnen diese Jobs gefallen?
Erstgenanntes geht 2023 weiter. Da freu ich mich schon riesig drauf. Ich hab «Kaum zu glauben» in den Babypause schon sehr vermisst. «Riverboat» war eine tolle Erfahrung aus der ich viel gelernt und mitgenommen habe. Die Sendung «Privatkonzert» war für mich etwas ganz Besonderes. So viel Musik, national und international hat eine Menge Spaß gemacht.
Ein Sohn bereichert Ihr Leben. Schaffen Sie es derzeit, Ihre Mutterrolle mit der Schauspielerei zu verbinden?
Das geht momentan noch ganz gut. Aber es ist nicht unanstrengend.
Das Film-Business kann oft sehr überschaubar spannend sein. Ihr Mann ist Chirurg – finden Sie dessen Geschichten von der Arbeit interessant?
Ja viel. Ich hab‘ mich schon immer sehr für Medizin interessiert. Herrlich jemanden zu haben, der einem viele Fragen beantworten kann. Mit einem Arzt im Haus fühlt man sich auch gleich viel sicherer. 😀
Wie haben Sie Weihnachten verbracht?
Weihnachten werde ich bei meiner Familie in Dresden verbringen. Mit dem Kartoffelsalat meiner Mutter und hoffentlich auch etwas Schlaf.
Besten Dank für das Gespräch!
«Stubbe Spezial: Ausgeliefert“ wird am Mittwoch, 28. Dezember, um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt.
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