Hallo Frau Forcher, Sie spielen seit ihrem zwölften Lebensjahr in der Serie «Der Bergdoktor» mit. Wussten Sie in diesem Alter, dass das Remake eines sehr erfolgreichen Formates ist?
Nein, da wusste ich so gut wie gar nichts über das Projekt. Als ich mit neun Jahren nach München zum Casting fuhr, habe ich mich einfach nur Berg eine tolle Szene gefreut und bin mit der Entspannung und Freude wie es nur Kinder haben, an die Sache rangegangen. Schlussendlich hat sich die Produktion für mich entschieden, und seither bin ich Teil dieser großen Reise.
Rund acht Millionen Fernsehzuschauer verfolgen die Serie «Der Bergdoktor». Können Sie den Erfolg eigentlich fassen?
Ich sag immer: Irgendwann wenn ich ganz alt und runzelig bin und mit meinen Enkelkindern vor dem Fernseher sitze und die Premium-DVD-Edition aller Staffeln anschaue, erst dann werde ich verstehen können, was hier gerade passiert und wie groß der „Abdruck“ auf mein Leben wirklich ist. Alles was ich jetzt weiß ist: Ich bin so, so dankbar für das, was ich gerade erleben und erfahren darf, und nehme es nicht für selbstverständlich.
Sie sind inzwischen 26 Jahre alt, schauen Sie noch – oder schon wieder – lineares Fernsehen?
Kaum. Ich gestehe: ich bin eine notorische Streamerin. Aber durch die Vielfalt in den Mediatheken der Sender, sei es jetzt ZDF oder andere, kann man ein bisschen den modernen Streaming-Gedanken und das Angebot des linearen Fernsehens verbinden.
Aber dazu muss ich sagen: Kunst „schauen“ tu ich generell nicht so gerne. Mir ist ein guter Podcast oder natürlich Bücher viel lieber.
Seit Ihrer frühesten Kindheit sind Sie auf der Bühne und in Filmen zu sehen. Kam diese Entscheidung von Ihnen oder hat Ihnen Ihr Vater Reinhard einen kleinen Schubs gegeben?
Ich denke, dass ganz viele kleine Faktoren zusammengespielt haben. Die Freude am Spielen hatte ich schon ganz früh, wahrscheinlich auch weil ich Papa immer auf der großen Bühne gesehen hab oder daheim im Wohnzimmer beim Text lernen. Da hab‘ ich mich nämlich immer mit meinem Kater Minos unter dem Tisch gelegt und Papa dabei zugeschaut. Das gleiche zu machen wie er, das war natürlich toll! Und hat mich sehr stolz gemacht.
Sie konzentrieren sich seit einigen Jahren auf die Produktion von «Der Bergdoktor». Hat das spezielle Gründe?
Meine Figur und diese Produktion sind mir extrem ans Herz gewachsen. Man muss sich vorstellen: ich verbringe seit 16 Jahren einen Teil meines Lebens in Lillis Welt, in ihren Gedanken, in ihrem Leben. Da steckt so viel Herzblut und Liebe dahinter, das gibt man nicht von heute auf morgen auf. Neben meiner Musik und meiner Arbeit als Content-Creatorin wird «Der Bergdoktor» und alles was damit zusammenhängt noch viele Jahre ein Teil meines Alltags sein. Darüber freue ich mich.
Zwischen Weihnachten und Neujahr beginnt das ZDF mit der Ausstrahlung der neuen Staffel. Was wird mit Ihrer Figur Lilli in dieser Staffel passieren?
Lilli macht dieses Jahr eine sehr emotionale und intensive Reise in ihre Vergangenheit. Am Anfang vielleicht ungewollt, schlussendlich dann aber mit einem großen Wissenshunger und dem Wunsch, alte Fragen zu klären und auch ein Stück ihrer Geschichte zu verstehen. Gleichzeitig fühlt sie auch nach vorne, in die Zukunft, und beschäftigt sich damit, wo ihre Leidenschaft und ihre berufliche Erfüllung vielleicht liegen kann. Eine sehr spannende Staffel für eine junge Frau, die mit sich und dem Verhältnis zu ihrer Familie verhandeln muss.
Zeitgleich arbeiten Sie als Sängerin. Welche Wellen schlug Ihr Album „Meine Reise“?
Diese musikalische Biografie, wie es eine Freundin von mir nannte, war ein bis jetzt einzigartiges Projekt bei dem ich sehr viel lernen konnte. Es macht so unglaublich viel Spaß auf der Bühne zu stehen und die Menschen mit meiner Musik zu unterhalten.
Ich fühle mich geehrt, bei so vielen großen Musik-Shows und Events dabei sein zu dürfen und dass die Single „Buch mit vielen Seiten“ zum Album seit der Veröffentlichung in den österreichischen Air-Play-Charts ist.
Zusätzlich setzen Sie sich für viele Hilfsorganisationen ein. Haben Sie zu allen einen persönlichen Bezug?
Ein persönlicher Bezug ist bei allem was ich mache eine Grundvoraussetzung. Die Vereine, für die ich mich einsetze, manchmal spende, manchmal Botschafterin bin, waren meine kleine Auswahl an Sachen, die ich gerne mit meiner Reichweite unterstützen will, obwohl es so viele wichtige Baustellen gibt und man endlos helfen könnte, wenn man dafür die Möglichkeit hätte.
Laut Ihrer Vita wohnen Sie in Hannover, Berlin und Tirol. Wo fühlen Sie sich heimisch?
Puh, das ist eine Frage, die ich mir auch manchmal stelle.
Mittlerweile ist Hannover Geschichte. Ich wohne mit meinem Mann in Potsdam bei Berlin und arbeite in ganz Deutschland und sehr zeitintensiv in Tirol am Wilden Kaiser. Meine nähere Familie kommt aus Innsbruck. Zwischen diesen drei Orten Pendel ich hin und her. Die Ruhe und die Kraft finde ich in Potsdam bei meinem Zuhause, die Inspiration oft in der Tiroler Natur und die Familienbande und alles was damit einhergeht in Innsbruck. Jeder der drei Orte hat seine Wichtigkeit, und ich brauche sie alle um wirklich glücklich zu sein.
Weihnachten steht vor der Tür. Wie werden Sie die Festtage verbringen?
Normalerweise immer ganz klassisch bei meiner Oma mit meinen Eltern und Bruder. Heuer stattete ich aber auch meinem Heimatsender ZDF einen Besuch ab, und sitze mit Carmen Nebel und Monika Baumgartner am Weihnachtsbaum. 😀
Vielen Dank für das Gespräch!
«Der Bergdoktor» startet am Donnerstag, den 29. Dezember, mit neuen Folgen durch.
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