Filme des Grauens

«Manos - The hands of fate»

von   |  1 Kommentar

Der Spielfilm aus den 60er Jahren war so mies, dass die gesamte Filmcrew nie wieder im Fuß fassen konnte.

Dass Filme, die in den 60er Jahren gedreht wurden, nicht unbedingt mit grandioser Maske, atemberaubenden Special Effects, einer dem Auge schmeichelnden Bildqualität oder einer akustisch überzeugenden Vertonung punkten können, dürfte wohl jedem klar sein. Dass es aber auch Filme gibt, die so schlecht sind, dass man 55 Jahre später unbedingt mal darüber reden sollte, beweist «Manos - The hands of fate».

Übrigens: "manos" ist spanisch und bedeutet übersetzt "Hände". Also darf bereits an dem redundanten Filmtitel: "Hände - Die Hände des Schicksals" ohne schlechtes Gewissen herumkritisiert werden. Entstanden im Jahr 1966, basiert der Film auf einer Wette zwischen einem durchreisenden Filmemacher und einem Düngemittel-Verkäufer. Das Ergebnis: Ein nennen wir es mal Film, der für seine inkompetente Produktion hinreichend bekannt ist und mit einem Budget von sage und schreibe 19.000 US-Dollar gedreht wurde. Und das mit einer Kamera, die nach 32 Sekunden Aufnahme streikte, weil sie erst einmal wieder aufgezogen werden musste. Das Hightech-Gerät konnte auch keinen Ton aufnehmen, weshalb nachvertont werden musste. Ganze drei Sprecher wurden mit der ehrenvollen Aufgabe betraut, allen Charakteren im Film eine Stimme zu geben. Erinnert ein bisschen an schlechte Pornos und man hofft, dass der Sachsen-Paule keinen Einsatz hat.

Worum geht es im Film?
Eine Familie macht mit der fünfjährigen Tochter Urlaub und biegt falsch ab. Was heute nach ausgelutschter Handlung klingt, konnte schon damals nicht überzeugen, denn das typisch-isolierte Haus, in welchem ein Kult wohnt, hat mit der Realität rein gar nichts zu tun.

Könnte auch als Gute-Nacht-Geschichte durchgehen
Wer sich heute darüber ärgert, dass es bis zu 30 Minuten kann, bis das Monster in einem Tier-Horrorfilm endlich mal zu sehen ist, läuft hier Gefahr einzuschlafen. Eine lange Autofahrt leitet den Film ein. Eine wirklich lange Autofahrt. Eine verdammt lange Fahrt, während der es nichts als Landschaftsaufnahmen zu sehen gibt. Schnitt? War mit der Aufzieh-Kamera anscheinend nicht möglich. Zur Abwechslung gibt es aber eine Kuss-Szene zwischen einem Teenager-Pärchen zu sehen. Dumm nur, dass dieses Pärchen mit dem Rest des Films nichts zu tun hat. Hier hat der Regisseur lediglich entschieden, dass er nicht auf die Schauspielerin verzichten möchte, die sich jedoch das Bein gebrochen hatte und sonst für nichts zu gebrauchen war.

Wie ging es nach dem Film weiter?
Kurz und knapp: gar nicht! Die gesamte Crew war nach dem Streifen nie wieder im Filmgeschäft aktiv. Absolut verständlich. Obgleich der Regisseur Harold P. Warren einen zweiten verzweifelten Versuch startete, einen Film oder zumindest einen Roman auf die Beine zu stellen. Ohne Erfolg. Dennoch hat es «Manos» zumindest auf die Theaterbühne geschafft, wenn auch nur als Grundlage für ironische Comedy-Stücke. Der Streifen hat jedoch bewiesen, dass man auch auf ironische Weise Kultstatus erlangen kann: Im Jahr 2006 gab es ein Theaterstück, ein Jahr später folgte das Musical "Manos: Rock Opera of Fate" und im Jahr 2011 kam noch ein Puppen-Musical mit dem Titel "Manos - The Hands of Felt" dazu. Und nicht zuletzt wurde sogar ein Computerspiel dazu entworfen.

Mehr zum Thema... Manos Manos - The hands of fate
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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Stargamer
14.01.2023 17:54 Uhr 1
"Wer sich heute darüber ärgert, dass es bis zu 30 Minuten kann"



Der Leser ärgert sich derweil darüber, wie ein Artikel veröffentlicht werden kann in dem Wörter fehlen...



Davon ab waren laut imdb doch ein paar danach noch im Filmgeschäft aktiv..

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