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Sat.1 setzt «akte.» ab, behält aber Programmmarke

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Das wöchentliche Magazin wird es nicht mehr geben, stattdessen sollen künftig Begleitdokumentationen oder Sondersendungen unter der Marke «akte.» im Programm laufen.

Mit 4,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe hat das Sat.1-Magazin «akte.» ein schwieriges Jahr hinter sich. Wie der Sender nun dem Branchendienst ‚DWDL‘ bestätigte, wird es auch das letzte Jahr der Sendung sein, das seit 1995 wöchentlich in der Late-Primetime zu sehen war. Dem Bericht zufolge wird die Sendung 2023 nicht mehr regelmäßig gesendet werden. An der Programmmarke will Sat.1 aber dennoch festhalten, und laut Sendersprecher Christoph Körfer die Schlagzahl sogar erhöhen.

Im Jahr 2022 ging «akte.» 42-mal on air, holte dabei am späten Donnerstagabend aber nur rund 600.000 Zuschauer ab drei Jahren. Auf dem Gesamtmarkt reichte es dafür gerade mal zu durchschnittlich 3,2 Prozent. Zuletzt lief die von Claudia von Brauchitsch moderierte Sendung am 17. November. Die Moderatorin hat sich in der Zwischenzeit anderen Aufgaben zugewendet und ist nun Sprecherin der «Sat.1 Nachrichten», die seit dem Jahreswechsel von Sat.1 selbst moderiert werden. Künftig soll «Sat.1-Frühstücksfernsehen» und «ran»-Moderator Matthias Killing die Sendung präsentieren. Er moderierte zuletzt auch schon mehrere «Sat.1 Spezial»-Sendungen.

„«akte.» wird 2023 regelmäßig in der Primetime laufen, mit investigativen Reportagen wie 2022 um das Schlachtimperium Tönnies. Zudem gibt es immer wieder Spezial-Ausgaben in der Prime und wie bislang in der Late Prime – allerdings nicht mehr Woche für Woche“, wird Körfer über die «akte.»-Pläne zitiert. Sat.1-Chefredakteurin Juliane Eßling fügt an: „Die «akte.»-Redaktion hat 2022 mit investigativen Reportagen wie um das Schlachterei-Imperium Tönnies oder die kurzfristigen Sondersendungen um Boris Becker geglänzt. Diese Reporter-Kompetenzen werden wir 2023 häufiger in der Primetime nutzen.“

Die Absetzung der regelmäßigen «akte.» ist ein durchaus überraschender Schachzug, schließlich hat die ProSiebenSat.1-Gruppe zuletzt eine Nachrichten-Redaktion für die News-Formate aufgebaut. Warum das einstige Investigativ-Format, das einst Besitzer von Kinderpornographie überführte oder über Kokain im Reichstag berichtete, nun abgesetzt wird, passt daher nicht unbedingt zum größer gewordenen Nachrichten-Fokus der Sendergruppe. Wann «akte.» im neuen Jahr das erste Mal zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. Der Sendeplatz am Donnerstagabend ist vorerst mit europäischen Miniserien belegt.

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