Hallo Herr Wnuk. Das Erste hat bereits zwei Teile Ihrer Reihe «Das Leben ist kein Kindergarten» ausgestrahlt. Nun folgt am Freitag, den 27. Januar 2023, der dritte Teil namens „Vaterfreuden“. Was passiert denn dieses Mal?
Wie immer recht viel. Es wird auch diesem Mal sehr heiter und manchmal auch etwas nachdenklich. Thematisch setzen wir den Schwerpunkt auf das in Würde altern, Liebe im Alter, Altersarmut. Es geht um das Vater werden und um das Verabschieden der Eltern. Es geht um das Vergessen und um das Gesehen werden.
In diesem Teil spielt die Demenzerkrankung eine wesentliche Rolle. Woher bekommen Sie den Input?
Ich habe mich bereits in einem meiner Romane mit der Krankheit auseinandergesetzt. Zudem habe ich auch Erinnerungen an Fälle in der Familie- außerdem ließ ich mich von einem ehemaligen Schulkameraden beraten, der mittlerweile Professor der Neurologie ist.
Das Leben als Kita-Leiter stelle ich mir zunehmend schwerer vor. Wie haben Sie sich als Schauspieler und Autor auf die Rolle vorbereitet?
Als Autor, in dem ich in meinen alten Kindergarten gegangen bin. Dort traf ich auf die Leiterin, die damals mit mir als Kindergartenkind im Beruf angefangen hatte und nun kurz vor der Rente steht. Es geht bei den Filmen auch weniger um das Berufsbild als solches, sondern darum, wie ich emotionale Aufnahmebereitschaft erreichen kann und somit Berechtigung beim Anderen bekomme.
Als Schauspieler arbeite ich nicht anders als sonst auch: Ich versuche, gut vorbereitet zu sein und auf die Begebenheiten und auf das, was von den Kollegen kommt intuitiv zu reagieren.
Haben Sie «Das Leben ist kein Kindergarten» eigentlich aufgrund Ihrer eigenen Familie entwickelt?
Nein.
Wie dreht man eigentlich mit Kindern? Werden diese schnell quengelig?
Das Zeitfenster der Konzentration ist bei 4–6-Jährigen bedingt weit geöffnet. Ich musste mir schon das ein oder andere Spielchen einfallen lassen, um die Umbaupausen zu überbrücken und keine unkonzentrierte Langeweile aufkommen zu lassen. Ein paar der improvisierten Zwischenspiele schafften es später auch als charmante Episoden bzw. Zwischenschnitte in die Filme. Wir hatten innerhalb des Teams auch Codewörter, die allen Abteilungen klar machen sollten, dass jetzt die Kamera läuft. So konnten wir besser das natürliche Verhalten der Kinder einfangen.
Trotz Ihrer vielen Engagements wirken Sie auch bei «Nord Nord Mord» mit. Haben Sie noch ein Privatleben?
Ich mache zwischen Privat- und Berufsleben nicht einen so großen Schnitt. Es entstehen Räume, die gefüllt werden wollen. Wenn ich zum Beispiel „privat“ in den Wald gehe, sehe ich etwas, was mich auf eine Idee bringt, und notiere mir diese sogleich „beruflich“ in mein Handy, um sie später in meine Kinderbuchreihe „Kasi Kauz“ einzuarbeiten, die im Wald spielt.
Apropos Wiederholungen: «Stromberg» zählt zu Ihren größten Hits der Karriere. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Ich mochte die Zeit sehr und habe viele liebe Menschen kennen und auch viel über Timing und Komik gelernt.
Rückblickend betrachtet hat man «Stromberg» erzählerisch auf seinem Höhepunkt beendet. Waren Sie froh, dass die Macher der Serie nicht noch weitere fünf Staffeln ermöglicht haben?
Ach, weiß ich nicht. Da es mir auch sehr um die angenehme, kreative Lebenszeit mit tollen Menschen geht, hätte ich es schon noch ein paar Staffeln ausgehalten.
Sie sprechen zahlreiche Hörbücher–wie bereitet man sich auf diese Arbeit vor?
Ich lese das Buch vorher ein Mal komplett, mache mir an der ein oder anderen Stelle Notizen und dann genieße ich die Auseinandersetzung mit dem Text vor dem Mikrofon. Mehr ist es nicht. :)
«Das Leben ist kein Kindergarten» mit der Folge „Vaterfreunden“ ist am Freitag, den 27. Januar, um 20.15 Uhr im Ersten zu sehen.
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