Mit 271 Minuten täglich haben sich die US-Amerikaner erneut als die unangefochtenen Fernsehkonsum-Kaiser erwiesen. Zu diesem Schluss kommt die von Médiamétrie und Goldmedia jährlich durchgeführte Studie "One Television Year in the World", die das Fernsehverhalten in mehr als 70 TV-Nationen rund um den Globus untersucht. Mit diesem Wert liegen die USA rund eineinhalb Stunden über dem weltweiten Durchschnitt und stellen auch europäische Seher, die 2005 durchschnittlich 195 Minuten täglich vor dem Fernseher verbrachten, weit in den Schatten.
Als erfolgreichstes globales Format konnten TV-Serien 2005 noch einmal zulegen. "Fernsehstationen statten Serien Jahr für Jahr mit größeren Budgets aus, was sich in immer professionelleren und spektakuläreren Produktionen niederschlägt", ortet Medienanalyst Louis Mauran von Médiamétrie im Gespräch mit pressetext einen eindeutigen Trend. Serien wie die überaus populäre FOX-Produktion «24» hätten durch ihre innovative Machart das Format erneuert und für viele Seher interessant gemacht. Neben der kompakten Länge von durchschnittlich 52 Minuten würden viele TV-Konsumenten den fixen Sendeplatz als "wöchentliches Rendez-vous" schätzen, so Mauran.
Während Serien vor allem außerhalb von Europa, wo laut Studie im vergangenen Fernsehjahr einmal mehr Entertainment-Formate die größten Erfolge feiern durften, für Stationen als sicherste Quotenbringer gelten, leiden neuerdings vor allem die Spielfilme unter dem eingesetzten Boom. Von den Top-10-Fictionprogrammen erreichten jene 2005 lediglich einen Anteil von 16 Prozent. Absolute Spielfilmschlager waren Mangelware, als länderübergreifende Hits galten nur wenige Titel, wie «Spiderman», «Harry Potter und der Stein der Weisen» sowie «Miss Undercover».