Stab
Darsteller: André Kaczmarczyk, Frank Leo Schröder, Klaudiusz Kaufmann, Tomek Novicki, Bernhard Schir, Godehard GieseMusik: Sebastian Pille
Kamera: Wolfgang Aichholzer
Drehbuch: Mike Bäuml
Regie: Felix Karolus
Viel Richtungsweisendes ist aus den Sinnsuchenden jedenfalls zunächst nicht herauszubekommen. Da scheint schon ein anderes Motivspektrum interessanter: Der Tote war überschuldet und in die liebenden Arme des Insolvenzverwalters Udo Schick (Bernhard Schir) geraten, der einen eher rustikalen Umgang mit seinen Mandanten pflegt und bei all seinen Fällen eher darauf bedacht ist, ihr letztes Hab und Gut möglichst schnell zu Geld zu machen. Dieses zwielichtige Geschäftsgebaren hat ihm schon eine Anzeige eingebracht, und wenn die Sache schief geht, ist er vielleicht bald seinen Job los. Der vielbeschworene „Gott des Bankrotts“ steht also gehörig unter Druck – genug, um auch zum Mörder zu werden?
Schuldnerberater und Insolvenzverwalter sind vielleicht nicht unbedingt die erstrebenswertesten Berufe, wenn man von den Menschen, mit denen beruflich zu tun hat, vor allem gemocht und geschätzt werden möchte. Das kann natürlich zu Frust führen. So sieht sich der Leibhaftige der Zahlungsunfähigen in diesem Film auch eher als Ausputzer – „ich bin der, der am Ende den Dreck wegmacht“. Das Bild ist also eher klischeehaft geraten, denn auch wenn es sicherlich Insolvenzverwalter in Deutschland geben mag, die die Notlage ihrer Schützlinge schamlos ausnutzen und sich widerrechtlich an ihnen Bereichern, dürften doch die wenigsten von ihnen so offensichtlich zwielichtige Gestalten sein wie der Gott des Bankrotts, der in diesem «Polizeiruf 110» Brandenburg unsicher macht.
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Der Film «Polizeiruf 110 – Der Gott des Bankrotts» wird am Sonntag, den 5. Februar um 20.15 Uhr im Ersten ausgestrahlt.
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