Story
Auf einer Bergstraße bricht der bekannte Tiroler Galerie-Besitzer Stefan Kerbler neben seinem Auto tot zusammen. Er ist vergiftet worden. Kerbler war auf dem Weg zu einer groß angekündigten Ausstellung des Kitzbüheler Malers Franz Faber im Schloss Ambras. Fabers Werke erzielen derzeit auf den internationalen Kunstmessen zunehmend Höchstpreise und werden in Museumskreisen immer höher gehandelt. Im Schloss warten der Maler, seine Assistentin und Geliebte Melanie Hollhaus, der Kunstsammler und Besitzer einer privaten Versicherungsgesellschaft Dr. Paul Kran und Kerblers Ehefrau, die Besitzerin einer Firma für Kunst-Transporte, auf das Eintreffen des höchst dotierten Faberbildes "returning home", dass extra aus dem New Yorker Museum entsendet wurde.
Als die Nachricht vom Mord am Stefan Kerbler eintrifft und das Gemälde auf einer Innbrücke aus dem Transporter auf spektakulärste Weise geraubt wird, muss die SOKO in mehrere Richtungen ermitteln. Und das auch noch vor einer deutschen Gesellschaft für Rückversicherungen, die - bei Raub oder Diebstahl eines Kunstwerkes - zehn Prozent der jeweiligen Versicherungssumme kassiert, wenn sie den Fall vor der Auszahlung löst. Es geht um einen raffiniert angelegten Mord, um wertvollste Bilder und deren Kopien, die im Umlauf sind, viele Millionen, Rache und Eifersucht.
Darsteller
Kristina Sprenger («Das Weihnachtsekel») ist Karin Kofler
Heinz Marecek («Die Neue - Eine Frau mit Kaliber») ist Hannes Kofler
Hans Sigl («Marienhof») ist Andreas Blitz
Jürgen Tonkel («Die Sonnenfelds») ist Franz Faber
Max Tidorf («Körner und Köter») ist Dr. Paul Kran
Anja Hoffmann ist Judith Kerbler
Isabell Gerschke («Brennendes Schweigen») ist Melanie Hollhaus
Kritik
«SOKO Kitzbühel» im XXL-Format. Doppelte Sendezeit für die Kommissare Kofler und Blitz. Und das Team der SOKO bekommt es mit einem spektakulären Fall zu tun: Neben Mord gilt es auch einen Überfall auf einen Gemäldetransporter aufzuklären.
Das Thema Kunstraub und Mord in solchen Kreisen scheint zunächst etwas ausgelutscht. Unzählige Male erzählten Krimis Geschichten um Kunstdiebe. Dennoch – trotz des ausgekauten Plots - ist „Tödliche Trugbilder“ ein durchaus sehenswerter Krimi.
Ohnehin kann man «SOKO Kitzbühel» unter das Motto „Back to the roots“ stellen. Und das ist das Schöne daran: Kein großes Schnick-Schnack, keine Spezialeinheiten mit aufwändigen Ermittlungen, sondern eine einfache SOKO, die Morde aufklärt. Mehr braucht es nicht – denn so waren alle Krimis in den 90ern erfolgreich. Die aktuelle Folge besticht durch den schnellen Einstieg – kaum angefangen gibt’s auch schon die erste Leiche. Spannung von Anfang an, das gibt Pluspunkte in der Wertung.
Zwar muss der Zuschauer sich nicht sorgen, dass die Fingernägel leiden, weil er sich ins Sofa krampfen muss, dennoch bleibt die Spannung – wer ist denn nun der Täter? – bis an das Ende erhalten. Für alle Liebhaber von schönen Landschaftsbildern: Da bietet die Kulisse Kitzbühel ebenfalls genug.
Alles in allem gelang dem Regisseur, Marcus O. Rosenmüller, ein grund solider und überdurchschnittlicher Krimi.
Das ZDF zeigt «SOKOKitzbühel: Tödliche Trugbilder» am Karfreitag, 14. April 2006, um 21.10 Uhr.