
Kartellamtspräsident Böge: "Die wettbewerbliche Einschätzung des Bundeskartellamtes, dass mit der alleinigen Kontrolle des n-tv Nachrichtensenders durch die RTL Group die marktbeherrschende Stellung des Duopols auf dem Fernsehwerbemarkt verstärkt wird, bleibt bestehen. Die Ermittlungen haben indessen ergeben, dass auch bei einer Untersagung der Fusion das Marktpotential bzw. die Werbekunden von n-tv bei RTL oder dem Duopol verbleiben würden, da der Sender ohne die Anteilsübernahme eingestellt würde. Andere Erwerber standen angesichts der wirtschaftlichen Situation von n-tv und den Marktgegebenheiten nicht zur Verfügung. Das Gesetz sieht in einem solchen Fall (Sanierungsfusion) die Genehmigung des Zusammenschlussvorhabens vor."

Jeff Kupsky, Executive Vice President EMEA von CNNs Muttergesellschaft "Turner Broadcasting System" (TBS), begrüßt die Entscheidung des Kartellamtes: "Die Entscheidung gibt uns den notwendigen Handlungsspielraum, um uns nun noch stärker als bisher auf unsere eigenen Marken im deutschen Markt zu konzentrieren, auf CNN im Nachrichtenbereich und auf unsere Unterhaltungssender. CNN hatte über die Jahre ein sehr gut funktionierendes partnerschaftliches Verhältnis mit n-tv und RTL und wünscht beiden viel Erfolg für die Zukunft."
Der Nachrichtensender ist seit dem Jahr 2004 in Köln ansässig und unterhält Redaktionsstandorte in Berlin und Frankfurt. n-tv wurde 1992 gegründet, 1993 wurde CNN Anteilseigner. Im Laufe des Jahres 2002 übernahmen RTL und CNN jeweils 50 Prozent der Anteile.