Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) bekommt zum 1. November einen neuen Intendanten. Der MDR-Rundfunkrat hat am Montag den bisherigen MDR-Verwaltungsdirektor Ralf Ludwig im ersten Wahlgang gewählt. 33 Räte entfielen auf Ludwig, bei zwölf Gegenstimmen und drei Enthaltungen, damit sicherte er sich knapp die nötige Zweidrittelmehrheit. Er folgt damit auf die bisherige Intendantin Karola Wille, die nach zwei Amtszeiten nicht mehr zur Wahl antrat. Sie bekleidete das Amt im November 2011.
Ludwigs Ziel sei nun ausgewogenes Verhältnis von linearen und Online-Angeboten herzustellen, wie der MDR am Montag berichtet. Ludwig wolle die Akzeptanz des Senders in der Bevölkerung verbessern, „Vertrauen der Menschen in die Berichterstattung zu stärken und verlorenes zurückzuholen“, wie er von seinem Sender kurz vor der Wahl zitiert wurde.
Eine rund 69-prozentige Zustimmung ist angesichts der Tatsache, dass Ludwig der einzige vom MDR-Verwaltungsrat vorgeschlagene Kandidat war, kein überschwängliches Ergebnis. Ludwig ist seit Ende 2015 Verwaltungsdirektor beim MDR und war Anfang Dezember 2020 für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler kam 1999 zum öffentlich-rechtlichen Sender und war zunächst als 1. Sachbearbeiter, anschließend als Referent des Verwaltungsdirektors tätig. Seit Januar 2002 übte er das Amt des Hauptabteilungsleiters Finanzen aus, ehe er zum Verwaltungsdirektor aufstieg. Ralf Ludwig wurde 1968 in Borna bei Leipzig geboren.
Ralf Ludwig äußerte sich kurz nach der Wahl wie folgt: "Ich danke den Gremien des MDR für das Vertrauen und freue mich darauf, den Menschen in unserem Sendegebiet ab November als Intendant dienen zu dürfen. Wir befinden uns in Zeiten großer Veränderungen in der Mediennutzung und den damit verbundenen Herausforderungen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft einen starken und unabhängigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk braucht. Dafür werde ich mich mit ganzer Kraft einsetzen. Karola Wille hat den MDR seit 2011 als Intendantin neu aufgestellt und ins digitale Zeitalter geführt. Sie hat den MDR zu einem modernen crossmedialen Medienhaus für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen geformt. Diesen Weg werde ich gemeinsam mit der MDR-Geschäftsleitung sowie mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern konsequent fortsetzen. Wir genießen mit unseren Angeboten in Mitteldeutschland bei den Menschen großes Vertrauen. Dies müssen wir uns täglich neu erarbeiten – mit hochwertigen und vielfältigen Angeboten sowie mit großem Verantwortungsbewusstsein in unserem Handeln. Als Mitglied der ARD-Familie wird der MDR auch weiterhin den begonnenen Reform-Kurs aktiv unterstützen und mitgestalten."
"Ralf Ludwig übernimmt die Führung des MDR inmitten weitreichender Veränderungsprozesse. In Zeiten der digitalen Transformation steht er für die konsequente Weiterentwicklung des MDR als crossmediales Medienhaus, das für die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen täglich unabhängige, hochwertige und vielfältige Angebote für die zeitgemäße digitale und lineare Mediennutzung produziert. Mit der Stärkung der Inhalte sowie einer klugen Arbeitsteilung in der ARD hat er zudem die Wurzeln des MDR und seine föderale Einbindung fest im Blick", so MDR-Rundfunkratsvorsitzender Dietrich Bauer.
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