„Im Zuge einer zukunftsfähigen Programmentwicklung wird das ZDF verstärkt in Angebote für jüngere Zielgruppen investieren“, erklärte das ZDF in Person von Programmdirektorin Nadine Bilke Anfang des Jahres die Absetzung der Krimi-Reihe «Letzte Spur Berlin» und «SOKO Hamburg». Vor allem das «SOKO»-Franchise wirkt zuweilen extrem aufgebläht und zählt inzwischen acht Serien. Als älteste Sonderkommission ist das Team aus Leipzig auf Sendung, «SOKO Leipzig» ist gleichzeitig die einzige Reihe, die in der Primetime zu sehen ist. Im vergangenen Herbst startete das ZDF die 23. Staffel, die 27 Folgen umfasste. Rechtfertigen die Einschaltquoten den enormen Umfang auch nach über zwei Jahrzehnten?
Los ging die zweitumfangreichste Runde aller Zeiten am 9. September vor 3,84 Millionen Zuschauern, die ordentliche 15,5 Prozent des Marktes belegten. Mit 0,31 Millionen 14- bis 49-Jährigen waren mäßige 5,7 Prozent drin. Obwohl sich die Reichweite bei den Jüngeren im September stetig auf 0,32 und 0,36 Millionen verbesserte, schwankte die Quote zwischen 5,3 und 6,0 Prozent. Insgesamt waren die Werte ebenfalls wechselhaft. Mit 3,78 Millionen gelangen 14,2 Prozent, am 30. September stieg das Ergebnis auf 4,00 Millionen und 15,6 Prozent. Im Oktober zogen die Zahlen spürbar an. Am 14. Oktober schalteten erstmals mehr als fünf Millionen Zuschauer ein, der Marktanteil stieg auf 18,7 Prozent. Das Quotenniveau wurde auch an den beiden verbleibenden Oktober-Folgen erreicht. Die Reichweite sank auf 4,93 und 4,82 Millionen. Beim jungen Publikum war «SOKO Leipzig» weiterhin überschaubar erfolgreich. Ende des Monats reichte es aber immer zu 7,1 Prozent – Bestwert der 23. Staffel in 2022.
Im November blieb die Gesamtreichweite mit einer Ausnahme recht stabil und lag zwischen 4,74 und 4,87 Millionen. Nur am 4. November setzte es mit 4,39 Millionen einen kleinen Dämpfer. Die Marktanteile bewegten sich zwischen 16,0 (4. November) und 18,0 (25. November) Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen blieb das Ergebnis trotz WM-Start ebenfalls auf Normal-Niveau. Im Schnitt generierte der Mainzer Sender 0,37 Millionen Zuschauer und 6,1 Prozent. Im Dezember stieg die Sehbeteiligung auf 0,40 Millionen, der Marktanteil wurde auf 6,4 Prozent beziffert. Auf dem Gesamtmarkt verbesserte sich die Reichweite auf bis zu 5,38 Millionen Zuschauer, die am 30. Dezember ermittelt wurden. Damit holte «SOKO Leipzig» den Staffelbestwert von 20,1 Prozent.
Das neue Jahr startete mit zwei Doppelfolgen am Freitagabend, die 4,61 und 4,36 Millionen sowie 4,28 und 3,51 Millionen verfolgten. Die Marktanteile beliefen sich auf 16,2, 16,9 sowie 15,5 und 15,1 Prozent. Bei den Jüngeren ging das Interesse noch stärker verloren, denn während die erste Doppelfolge 6,8 und 7,7 Prozent erzielte, erreichte man am 13. Januar nur 3,4 und 4,2 Prozent. Die übrigen beiden Januar-Episoden sorgten für 5,6 und 7,6 Prozent. Ende des Monats kratzte man mit 4,96 Millionen an der Fünf-Millionen-Marke. Mit 18,2 Prozent konnte das ZDF mehr als zufrieden sein. Im Februar übertraf man gleich zweimal jene magische Grenze und kam im Monatsschnitt somit auf 5,02 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil stieg auf durchschnittlich 18,0 Prozent. Die letzten drei Episoden sorgten für 4,89 Millionen und 17,4 Prozent. Bei den Jüngeren sicherte man sich zweimal mehr als sechs Prozent Marktanteil und holte 6,4 (Februar) und 6,0 (März) Prozent.
Unter dem Strich steht für die 23. «SOKO Leipzig»-Staffel eine durchschnittliche Sehbeteiligung von 4,62 Millionen zu Buche. Über sieben Monate hinweg verbuchte das ZDF damit durchschnittlich 17,1 Prozent Marktanteil am Freitagabend. Ein unterdurchschnittliches Ergebnis erzielte der öffentlich-rechtliche Sender beim jungen Publikum, wo es mit 0,37 Millionen 14- bis 49-Jährigen nur zu 6,0 Prozent Marktanteil reichte. Weniger als acht Prozent der Zuschauer war damit jünger als 50 Jahre alt.
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