Hallo Frau Benesch. Mit «Das Lehrerzimmer» haben Sie sich einen schweren Stoff herausgesucht. Der Alltag an Schulen ist vor allem für Lehrer mehr als mühsam, statt zu unterrichten müssen sich die Erwachsenen mit viel Klein-Klein herumärgern. Kommt das Thema in der medialen Berichterstattung genügend vor?
Oh, das kann ich nicht sagen. Ich habe das Projekt zugesagt, weil es ein toll geschriebenes Buch war und ich mit Ilker arbeiten wollte.
Im Mittelpunkt des Filmes steht die junge Sport- und Mathematiklehrerin Carla, die am Gymnasium eine Reihe von Diebstählen aufklären will. Doch das ist nicht so einfach, oder?
Sie gerät auf jeden Fall sehr schnell in eine Situation, aus der es keinen Ausweg mehr gibt.
Wie würden Sie die junge Lehrerin Carla charakterisieren?
Engagiert, motiviert, idealistisch, liebevoll und ehrlich.
Glauben Sie, dass wieder mehr Menschen in den Lehrerberuf wechseln würden, wenn die Politik bessere Rahmenbedingungen schafft?
Ich hoffe es, ich weiß es nicht.
«Das Lehrerzimmer» spricht wie kein anderer Film ein wichtiges Thema an. Sollten sich mehr Produktionen mit den Schwierigkeiten des deutschen Schulsystems befassen? «Systemsprenger» war ja schon ein guter Anfang.
Ich glaube, das kann man nicht so pauschal sagen.
Sie sind für Ihre Rolle für den Deutschen Filmpreis als beste Schauspielerin nominiert. Haben Sie schon Ihre Rede geschrieben, falls Sie gewinnen werden? Wo würden Sie die Lola aufstellen?
Habe ich noch nicht, mache ich noch! Und über die zweite Frage habe ich mir noch keinen einzigen Gedanken gemacht.
Ebenfalls gute Kritiken bekam Ihre Leistung in der Koproduktion «Babylon Berlin». In der vierten Staffel waren Sie nicht mehr dabei, haben Sie die neuen Folgen aber weiterhin verfolgt?
Natürlich! Die vierte Staffel ist toll.
In drei Staffeln waren Sie das Dienstmädchen im Hause Brenda. Haben Sie die Zeit am Set genossen?
Ja sehr.
Millionen Menschen haben Sie im März in der ZDF-Produktion «Der Schwarm» gesehen. Wie fiel das Feedback von Freunden und Kollegen aus?
Manche fanden es gut, andere nicht.
Im Vorfeld haben Sie auch «In 80 Tagen um die Welt» für ZDF, Rai und France Television gedreht. Viele Schauspieler schätzen die Zusammenarbeit mit Film- und Serienstar David Tennant. Wie haben Sie ihn wahrgenommen? Würden Sie noch einmal ein solches Projekt drehen?
Ich würde jederzeit alles stehen und liegen lassen um wieder mit David zu drehen. Er ist ein sehr besonderer Schauspieler und Mensch, und ich habe selten mehr gelernt als während der Zeit mit ihm.
Vielen Dank für das Gespräch!
«Das Lehrerzimmer» ist ab Donnerstag, den 4. Mai, im Kino zu sehen.
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