Serientäter

«Sweet Tooth»-Staffel 2-Kritik: Die Reise geht gemächlich weiter

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Ohne großen Zeitsprung setzt die Handlung der zweiten Staffel «Sweet Tooth» dort an, wo die letzte endete.

War die Debutstaffel noch eine groß angelegte Reise mit verschiedenen Handlungsorten und einem deutlichen Fokus auf den Hybridjungen Gus, liegt dieser nun weitaus mehr auf der Charakterzeichnung- und Entwicklung vieler Nebencharaktere der Serie. Während gerade die Kinder den Charmefaktor der Serie bestimmen, wird der Fokus bei den Erwachsenen mehr auf deren Motive und die Ursachen hinter diesen gelenkt. Der Wechsel zwischen süßem Kinderprogramm und düsterer Dystopie gelingt weiterhin überzeugend, allerdings scheint die Handlung mit dem Fokus auf die jungen Hybriden noch mehr auf ein eher jüngeres Publikum ausgerichtet zu sein als es mit Staffel 1 der Fall war, nur um in machen Szenen daran erinnert zu werden, dass die Serie aufgrund ihrer Themen und Darstellungen gerade für kleine Kinder nicht wirklich geeignet ist.

Die Handlung zieht sich insgesamt mehr in die Länge als in der Debutstaffel, was auch mit den Lokalitäten in Verbindung steht. Denn visuell gibt es deutlich weniger Handlungsorte als noch in Staffel 1 zu entdecken, die zudem häufig auf kleine Räume, statt großflächige Naturareale komprimiert wurden, was insgesamt aus produktionstechnischer Sicht wahrscheinlich die Kosten deutlich reduzieren konnte, für den Zuschauer allerdings auch zu einem recht abwechslungslosen Seherlebnis führt. Die Qualität des Maskenbilds bzw. der praktischen Effekte in Bezug auf die kindlichen Tier-Mensch-Hybriden schwankt stark zwischen äußerst charmanten, durch bspw. eine Puppe dargestellten Tierwesen und recht einfallslosem Aufsteckkopfschmuck.

Was die zu erzählenden Geschichten betrifft, so fällt gerade durch die eingezwängten Handlungsräume, die Schwierigkeit der Autoren auf, ein gewisses Erzähltempo beizubehalten und kohärente Storylines zu kreieren. Die ständig wechselnden Handlungsorte in der Debutstaffel konnten insgesamt besser über die vorhandenen erzählerische Schwächen hinwegtäuschen. Trotz scheinbarer Budgeteinschränkungen und eines schwächeren Pacings dürften Fans des Erstlings keineswegs enttäuscht sein, denn insgesamt halten sich die Autoren an die eigene Erfolgsformel und versuchen hier keineswegs das Rad neu zu erfinden. Letztlich werden auch einige brennende Fragen zu den Mysterien der Serie beantwortet, sodass hier der Fortschrittsgedanke im Handlungsverlauf zumindest nicht gänzlich außer Acht gelassen wurde.

Die zweite Staffel von «Sweet Tooth» mag insgesamt etwas schwächer sein als die erste, dürfte aber keinem Fan des Erstlings ernsthaft vor den Kopf stoßen. Insbesondere zum Schluss der Staffel bekommt die Handlung ordentlichen Aufwind und schafft es sowohl im Bereich Action und auch den Handlungsfortschritt betreffend einige Akzente zu setzen.

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