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Auch wenn das «Der Bachelor»-Staffelfinale am vergangenen Mittwoch mit 10,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zweistellig punktete, rutschte die Datingshow zuletzt auf bis zu 7,5 Prozent ab. Noch nie lief es so schlecht für die RTL-Sendung, die in diesem Jahr 20 Jahre alt wurde. In elf Folgen unterbot man sieben Mal die Zehn-Prozent-Marke, das gab seit 2012, als die Show wiederbelebt wurde, noch nie. Auch die Reichweiten sind im freien Fall. 2021 verbuchte RTL im Schnitt deutlich mehr als zwei Millionen Zuschauer pro Folge, im vergangenen Jahr lag der Zuschauerschnitt bei noch 1,94 Millionen. 2023 kämpfte man das ein oder andere Mal um die Eins vor dem Komma, sodass in der Endabrechnung nur 1,27 Millionen zu Buche stehen. Die Marktanteile auf dem Gesamtmarkt halbierten sich seit 2019 fast. Die letzte Vor-Corona-Staffel verbuchte 9,2 Prozent bei den ab Dreijährigen, in diesem Jahr waren nur noch 5,0 Prozent drin. Auch in der Zielgruppe blieb man in diesem Jahr mit 9,9 Prozent (vorläufig gewichtete Daten) einstellig.
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Nicht ganz so dramatisch ist der Quotenverfall für Inka Bause, dennoch läuft es für die internationale «Bauer sucht Frau»-Version bislang schleppend. Der Staffelstart ging mit 9,8 und 8,1 Prozent in die Hose, vor sieben und sechs Tagen steigerte man sich immerhin auf 10,4 und 10,1 Prozent. Aber: Schaffte man im vergangenen Jahr stets mehr als drei Millionen Zuschauer pro Folge zu unterhalten, scheiterte man bislang in jeder Ausgabe an dieser Marke. Das ist insofern bemerkenswert, da es gegenüber 2022 keine Änderung im Ausspielungszeitraum gibt. 2022 ging «Bauer sucht Frau International» am 25. April los, in diesem Jahr fiel der Startschuss am 1. Mai. Ein abschließendes Urteil über die aktuelle Staffel ist natürlich noch nicht möglich, RTL sollte aber aufpassen, nicht zu lange aufs selbe Pferd zu setzen. Das Gute ist aber, dass Reality-TV-Alternativen auf der hauseigenen Streamingplattform haufenweise zur Verfügung stehen.
ESC so stark wie seit Lenas Teilnahme nicht mehr
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Die Gesamtreichweite war im Übrigen die größte seit Beginn der Pandemie. 2019 kam die Veranstaltung aus Tel Aviv auf 7,71 Millionen deutsche Zuschauer. Rotterdam und Turin kamen in den beiden Jahren zuvor auf jeweils 6,54 Millionen. In Israel bewegte sich die Reichweite zuletzt über drei Millionen junge Zuschauer, in den beiden Vorjahren musste sich Das Erste mit jeweils deutlich weniger als drei Millionen begnügen. Im kommenden Jahr dürfte es in Schweden zu einem erneuten ESC-Fest kommen, die EBU wird es sich sicherlich nicht nehmen lassen, den ABBAs Sieg vor 50 Jahren im Heimatland der Band gebührend zu feiern - spektakuläre Quoten inklusive.
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