Vergleicht man mal die Ausweise von ZDF-Fernsehgärtnerin Andrea Kiewel und Pamela Anderson, dürften kaum Unterschiede auffallen: Blond und in den 60ern geboren. Reicht auch erstmal. Nach Kiwis Geständnis, das wir am Sonntag lesen mussten, müssen wir jedoch ein wenig genauer hinsehen.
„Ich war die Pamela Anderson des Ostens, auch wenn unsere Badeanzüge nicht rot waren wie die in der US-Serie ‚Baywatch‘, sondern orange.“ Wusste die Stasi etwa davon, dass sich ein Pin-Up-Girl in Honnis Möchtegern-Bananenstaat rumtrieb? Oder hat man sie geduldet und sogar gefördert? Silicon Valley im Spreewald? Auffallend ist, dass Pams „Baywatch“-Karriere erst mit dem Mauerfall 1989 so richtig in Fahrt kam. Kiwi hatte womöglich mehr mit dem Erfolg der US-Serie zu tun als sie bislang zugeben wollte. Nicht ausgeschlossen, dass sie sogar als Vorbild für den kanadischen Männer-(Alb)-Traum diente.
Nun stellt sich die Frage, ob vielleicht noch mehr Stars aus den Staaten ihre Vorbilder in der DDR suchten. Womöglich war Jan Ullrich schon immer Lance Armstrongs Idol, US-Showmaster David Letterman will selbst im hohen Alter noch so sein wie Wolfgang Lippert in seinen besten Tagen. Und der Bush-treue Nachrichtensender „FOX News“ verwendet noch heute das Konzept der „Aktuellen Kamera“.
Beim ZDF reagierte man sofort auf Kiwis Beichte, indem man die sonntägliche Schunkelshow mit Playback-Garantie fieberhaft zu einer Lerchenberger „Baywatch“-Fassung umgestaltet. Gleich zum Auftakt der neuen Staffel bekommt die neue Ossi-Pam einen Co-Moderator zur Seite gestellt: Achim Menzel und Pittiplatsch sind schon als Hasselhoff-Imitatoren im Gespräch.
Am Mittwoch erscheint die nächste Ausgabe von „Kreis runde Sache“ bei Quotenmeter.de.