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Jede Staffel der Bravo-Show ist in einer anderen Stadt beheimatet. Die 20. Runde wurde in der englischen Hauptstadt London gedreht. Vier Jahre zuvor debütierte die Fernsehshow in Berlin, Sat.1 hat eine Adaption bestellt. Unter den Teilnehmern waren Köche wie Bernhard Reiser oder Tom Götter: Keine Laien, die in der Freizeit gelegentlich herausragende Menüs brutzeln, sondern Menschen, die damit ihren Lebensunterhalt verdienen. In Deutschland durfte Daniel Boschmann durch die Sendung führen, der zuletzt bei «Mein Mann kann» keinen Einschaltimpuls weckte.
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16 Köche, so erzählt es Moderatorin Padma Lakshmi, die das Format seit Jahren präsentiert, versuchen durch eine spannende Mission das Preisgeld von 250.000 US-Dollar zu gewinnen. Mit Hilfe von Tom Colicchio und Gail Simmons werden die drei die vielfältigen Speisen bewerten. Neben den europäischen Teilnehmern ist beispielsweise auch der Jordanier Ali Ghzawi dabei, der die dritte Staffel der Show bei dem saudi-arabischen MBC gewann. Das Teilnehmerfeld ist bunt, zahlreiche Nationen kämpfen um den ersten Preis.
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Bereits nach acht Minuten wählen die Köche ihre Zutaten aus, ehe nach zwölf Minuten gekocht wird. Viel Zeit bleibt nicht: Die Sendung wird mit zahlreichen Interviews gefüllt, die das Geschehen noch einmal besser beleuchten sollen. Bereits nach 20 Minuten Sendezeit wird ein erstes Urteil gefällt. Natürlich werden hier keine Reinfälle gezeigt, sondern Köche auf sehr hohem Niveau. Aus diesem Grund kann es durchaus beim Zuschauer merkwürdig wirken, wenn die Kritik harsch ausfällt. Dennoch bestechen das Design, die Produktionstechnik und der Schnitt.
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Die 20. Staffel von «Top Chef: World All-Star» ist das Highlight der internationalen Kochshows. Die Sendung bietet nicht nur gute Küche, sondern dank der Stadt auch hervorragende Geschichten. Beispielsweise sitzen die Teilnehmer unter einem großen Glasdach, das in einer Serie durch einen Darsteller brach und er in den Saal stürzte. Das sind nette Anekdoten, die zwar keinen Mehrwert bieten, aber unterhaltsam sind. Unterm Strich bekommen die Fernsehzuschauer 50 packende Minuten Unterhaltung serviert. Der Vorteil bei Bravo ist, dass das Format für die Streamingdienste produziert wird. Die Handlung wird nicht vier oder fünf Mal durch Werbepausen unterbrochen. Das macht kurzfristig Spaß. Ob man allerdings die Staffel an einem Stück bingt, steht auf einem anderen Blatt.
«Top Chef: World All-Star» kann bei Hayu gestreamt werden.
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