Vor einem Jahr startete Warner Bros. Discovery überraschend kurzfristig den Streamingdienst Discovery+, der die zahlreichen Dokumentations-Reihen und Factual-Shows der zahlreichen Discovery-Sender zusammenfasst. Erst vor wenigen Tagen startete man die zweite Staffel der Eigenproduktion «Dating with my Ex» und kündigte mit Fritz Meinecke «Facing the Unknown» die Free-TV-Auswertung der zwölfteiligen Produktion an. Das Content-Netzwerk Discovery ist seit Jahren Meister darin, zahlreiche Formate mit einem verhältnismäßigen geringen Produktionsaufwand herzustellen und in allen Herren Ländern zu senden, wo man kleine Lokalsender hat. Das hat auch zur Folge, dass auch Eigenproduktionen wie «4 Blocks» noch weiter abgenutzt werden. Die Warner-Serie landet bei Tele5, den Sender hatte man im August 2020 Leonine weggekauft.
Erst vor wenigen Wochen startete man den Nachfolger «German Genius», in dem Kidar Kohdr Ramadan die Hauptrolle spielt. Es bleibt abzuwarten, ob Ramadans Serie schlussendlich auch weltweit bei Max und Co. ausrollt wird. Zurück ins Free-TV: «4 Blocks» startet ab 6. Juli und wird donnerstags um 22.10 Uhr ausgestrahlt. Sofern die Filme des Senders nicht bei der Konkurrenz laufen, hat Tele5 Zugriff auf über 1.000 Hollywood-Produktionen.
Auch das deutsche Warner Bros. Pictures erhofft sich mit «Barbie» einen großen Hit. Doch statt die Synergie-Effekte auszunutzen, wird wieder ein bisschen geschludert. Daher ist es nicht verständlich, dass um den Kinostart Ende Julie die HGTV-Show «Barbie Dreamhouse Challenge» nicht ausgestrahlt wird. Die Promotion-Show aus Amerika ist erst im Herbst geplant – und soll was bewerben? Ein Sky-Abonnement, um sich dort den Film anzuschauen? Es sind oft die kleinen Dinge, die bei Warner Bros. Discovery nicht rund laufen. Zahlreiche US-Produktionen starten mit zahlreichen Verschiebungen zum US-Start, obwohl die Marken durchaus starke Namen haben.
Der Haus-und-Garten-Sender strahlt neue Folgen von «Property Brothers» aus, setzt Pamela Andersons «Garden of Eden» und die Joanna & Chip-Show «Fixer Upper» fort. Die Familie Gaines hat seit dem Relaunch 2021 zahlreiche neue Shows produziert. Auch die deutsche Show «Das Haus des Jahres» wird einen Plan bekommen. Bereits am Samstag, den 24. Juni, startet man «Herzensprojekte mit Nate Jeremiah», «Christians Traum vom Landleben» geht Anfang Juli los. Es folgen zahlreiche weitere neue Folgen von «Zwischen Haus und Hecke» und «Eine Villa zum Verlieben», mit solchen Formaten wird das HGTV meistens bespielt.
TLC bedient sich an zahlreichen Discovery+-Formaten. So hat man einen Nachschub an 300 Folgen von «Dating ohne Grenzen». Ab 16. Juli plant man mit dem Klassiker «Dr. Pimple Popper», ehe ab 27. August «Dr. Emma – Hautärztin aus Leidenschaft» kommt. Bei DMAX werden die üblichen Formate fortgesetzt: «Der Schatzjäger – Lamer’s Welt der Raritäten» geht am 15. Juli an den Start, ab 21. Juli beginnt «Hoffmann Family Gold», ab 21. August dürfen sich die Zuschauer an «Helden – Wir liefern ab» freuen und «Einsatz für Freddy Doge» geht am 18. Oktober weiter.
Der Männersender DMAX wird auch weiterhin eigene kleine deutschsprachige Produktionen in sein Programm aufnehmen – auch hier ändert sich wenig zum bisherigen Programm. Der Sender soll 180 Stunden neuen Content bekommen, doch fraglich ist der Zeitraum, womit man bei der Präsentation geworben habe. Pro Jahr wäre die Ausbeute dann doch dürftig.
Der Sportsender Eurosport setzt natürlich auch weiterhin auf die Olympischen Sommer- und Winterspiele und sich beim Radfahren treu bleiben. Ins Detail geht Warner Bros. Discovery nicht. Fraglich ist der Grund, warum man das nicht möchte. Bis heute steht nicht fest, wie die Tour de France ausgestrahlt wird. Gibt es Rahmenberichte? Wann geht man jeden Tag auf Sendung? Das weiß ein Tour-de-France-Fan, aber selten ein Gelegenheitszuschauer. Vielleicht spart man sich auch einfach die Arbeit, da Warner Bros. Discovery hauptsächlich Nebenbei-Fernsehen produziert. Vielleicht glaubt man auch deshalb in Deutschland, dass der Sendeplatz der «Barbie Dreamhouse Challenge» unwichtig sei. Man werde eh niemanden ins Kino locken – und daher kann man es auch irgendwann versenden. Dann glaubt man aber auch nicht an das eigene Power-House.
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