Hallo Frau Matschke Engel! Im deutschen Fernsehen sind Sketch-Shows rar geworden. Haben Sie solche Formate früher gerne gesehen?
Das stimmt. Schade eigentlich!
Lustig, dass Sie fragen, ich habe gestern mit meiner Mutter telefoniert und wir haben darüber gesprochen, wie oft wir früher abends zusammen «Knallerfrauen» geschaut haben und wie lustig das immer war. Eine total schöne Erinnerung.
Sie sind im Jahr 2001 geboren, dann kennen Sie vermutlich nicht mehr die große und bunte Welt der Privatsender, deren Programm fast nur aus eigenproduzierter Comedy bestand?
Nein, die kenne ich so leider nicht. In den letzten Jahren hat sich aber generell viel verändert, jetzt geht es ja total viel um Streamingdienste und Online-Sendungen schauen. In meiner Kindheit war das noch nicht so toll. Ich hab‘ relativ früh angefangen jeden Sonntag «Tatort» zu schauen und mit meinen Brüdern immer heimlich SuperRTL statt, wie unsere Eltern es wollten, Kika geschaut und war schon immer ein riesiger Kino-Fan. Ich liebe es ins Kino zu gehen und gehe mittlerweile mindestens ein Mal die Woche.
Seit einigen Jahren hat Sebastian Pufpaff bei ProSieben «TV total» übernommen. Schauen Sie hin und wieder in solche Formate rein? Oder verfolgen Sie eher bei YouTube Ausschnitte vom «ZDF Magazin Royale» & Co.?
Ich war leider nie im «TV total»-Fieber… ich glaube ich war einfach in Stefan-Raab-Zeiten noch zu jung, um die Witze richtig zu verstehen und hab den Hype dann nie so ganz mitbekommen. Aber «ZDF Magazine Royal» schaue ich sehr gerne.
Sie sind Teil der Sketch-Comedy «Wir sind die Meiers». Was ist das Besondere an Ihrer Sendung?
Sie haben es ja schon selbst gesagt, Sketch-Shows sind rar geworden, mit «Wir sind die Meiers» kommt also ein neues frisches Sketch-Format, welches aber auch anders ist, als die Shows, die wir von früher kennen. Besonders ist dabei, wie verschieden die einzelnen Sketche sind. Jeder Sketch erzählt eine ganz eigene kleine Ecke Deutschlands. Ich hoffe sehr, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen Lust haben, eben genau diesen verschiedenen Ecken einen Raum und eine Chance zu geben und vielleicht sogar ein wenig was von sich selbst zu entdecken. Ich glaube, wenn man sich bewusst ist, dass das natürlich an manchen Ecken überspitzt ist und es aber trotzdem einen Bezug zur Realität hat, macht es viel Spaß zu schauen.
Das Ensemble besteht aus 13 Personen – ist das nicht zu viel?
Hmmm… ich verstehe, dass das erst mal viel wirkt, ich bin aber der Meinung, dass es eben genau das braucht, viele verschiedene Menschen, die was ganz Eigenes mitbringen und die Sketche so besonders machen. Ich muss auch noch anmerken, wie froh ich bin, dass es genau diese zwölf Menschen sind, die meine Kollegen und Kolleginnen sind. Zwölf so Unfassbar talentierte Menschen mit so viel Humor, Herz und Intelligenz. Eine riesige Ehre.
Sie sind auch in der Fernsehserie «Legend of Wacken» zu sehen, das ab 7. Juli bei RTL+ startet. Freuen Sie sich auf die Serie?
Oh ja, ich freue mich sehr auf Wacken. Ich war von Anfang an ein großer Fan der Serie, obwohl ich mit Heavy Metal nichts am Hut habe. Aber in der Serie geht es um viel mehr als Heavy Metal, es geht um Freundschaft, um die Verwirklichung von Träumen, um das Scheitern und um Erfolge. Wie geht man mit Erfolgen um? Wie werden sie gefeiert? Es geht also auch um etwas, das ich gerade in meinem Privatleben lerne: Erwachsen werden. Außerdem hat mir die Rolle, die ich in der Serie spiele, von Anfang an so gut gefallen und direkt mein schauspielerisches Herz erobert, und dann mit einem so tollen Team zu arbeiten, war einfach eine große Ehre. Marion Haack hat das Projekt gecastet und ich bewundere wirklich, wie perfekt sie das gemacht hat. Auch hier bin ich ein riesiger Fan meiner Kolleg*innen.
Waren Sie selbst schon mal auf dem legendären Wacken-Festival?
Nein, selbst war ich noch nicht da.
Nach «Wir sind die Meiers» und «Legend of Wacken» kann man Sie im Kino bei «Die Mittagsfrau» sehen. Welche Rolle haben Sie übernommen?
Oh, ich freue mich auch sehr auf «Die Mittagsfrau». Ich durfte unter der Regie der großartigen Barbara Albert die junge Version der Schwester der Hauptrolle spielen, ein kurzer Auftritt, aber auch eine so spannende und schön erzählte Geschichte. Ich spiele immer gerne die junge Version von jemandem, weil ich es so spannend finde, zu sehen, wer die ältere Version spielt. Bei diesem Projekt hat Karimah El-Giamal das Casting geleitet und ein wirklich sehr starkes Ensemble zusammengestellt.
Sie haben eine steile Karriere hingelegt, hätten Sie mit so vielen unterschiedlichen Rollen gerechnet?
Ich bin unglaublich dankbar für die so unterschiedlichen und tollen Projekte, die ich in letzter Zeit drehen durfte. Ich durfte so wunderbare Menschen vor und hinter der Kamera kennenlernen und mich in jede meiner Rollen neu verlieben. Ich liebe diese Abwechslung sehr und kann mich wirklich sehr glücklich schätzen, an so tollen Projekten mitgewirkt zu haben.
Ein weiteres Projekt von Ihnen ist «Everyone is f*cking crazy» - können Sie schon Teile der Handlung erzählen?
Auch «Everyone is fucking crazy» war, wie alle Projekte zuvor, ein so schönes Projekt. Ich finde es gar nicht so einfach, die Handlung in ein paar Sätzen zusammenzufassen. Das Projekt beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema Mental Health und psychischen Erkrankungen und gibt diesem Thema einen Raum. Ich finde es sehr wichtig, dass wir psychische Erkrankungen weiter enttabuisieren und aufklären und eine Serie, die sich mit solchen Themen auseinandersetzt, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Vielen Dank für Ihre Zeit!
«Wir sind die Meiers» startet am Freitag, den 23. Juni, im ZDF.
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