Am Freitag war der große Tag des Neustarts gekommen und der Rundfunkrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg musste eine wegweisende Entscheidung treffen: Wer soll den rbb künftig führen und ihn aus der Krise manövrieren. Ursprünglich standen vier Kandidaten zur Wahl, doch nachdem sich Anfang der Woche Juliane Leopold aus dem Rennen verabschiedet hatte, zog auch Jan Weyrauch seine Kandidatur einen Tag vor der Wahl zurück. Das Gremium traf sich ab 14:00 Uhr und hatte die Wahl zwischen Ulrike Demmer und Heide Baumann. Bis es zur nicht-öffentlichen Wahl kam, verging aber eine lange Zeit, der Rundfunkrat mehrere Stunden lang über den Stand des Bewerbungsverfahrens diskutierte. Im Vorfeld war sogar ein Abbruch der Wahl gefordert worden.
Um kurz nach 18:00 Uhr war es dann soweit, und Ulrike Demmer wurde nach mehreren Wahlgängen mit einer notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit zur neuen Intendantin gewählt. Ihre Konkurrentin Heide Baumann zog nach dem zweiten Wahlgang ihre Kandidatur aufgrund mangelnder Stimmen ebenfalls zurück. Insgesamt waren 25 der 30 Rundfunkratsmitglieder zu der Wahl erschienen. Ein Mitglied verließ die Runde vorzeitig, so dass im finalen Durchgang 24 Mitglieder wählten. Das Gremium war damit nach den Regelungen des rbb-Staatsvertrages beschlussfähig.
Ulrike Demmer war in der Vergangenheit unter anderem für das ZDF, den ‚Spiegel‘ sowie Radioeins vom rbb als Journalistin tätig. Zwischen 2016 und 2021 war sie stellvertretende Regierungssprecherin unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Demmer soll nun auf Interimsintendantin Katrin Vernau folgen, die zwar Interesse an einer Fortsetzung ihrer Tätigkeit signalisiert hatte, letztlich aber keine Bewerbung abgegeben hatte. Der genaue Termin für Demmers Amtsantritt steht noch nicht fest. In den kommenden Tagen soll ein Arbeitsvertrag ausgehandelt werden. Zuständig dafür ist der rbb-Verwaltungsrat, der den Sender in wirtschaftlichen und finanziellen Fragen berät und kontrolliert. Die designierte Intendantin ist für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt.
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