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Doch leider gelingt es der britischen Serie «Hullraisers», deren Titel auf die gleichnamige Arbeiterstadt im Norden Englands anspielt, nicht, diese vielversprechende Ausgangssituation zu einem unterhaltsamen und authentischen Handlungsstrang zu entwickeln, der die veranschlagten sechs Folgen tragen würde. Die Serie verspricht dabei eine Mischung aus Herz und Humor, ohne diese Erwartungshaltung jemals konsequent erfüllen zu können. Denn statt einer mitreißenden Geschichte werden wir mit oberflächlichen Motto-Partys, banalen Kinderfesten und den alltäglichen Familiendramen der Protagonistinnen konfrontiert. Es fehlt an Tiefe und Originalität, sodass die Handlung oft vorhersehbar und klischeehaft wirkt, und eher die Vorurteile gegenüber dem Milieu der Figuren bestätigt, als sie gekonnt zu hinterfragen.
Die Charaktere, allen voran Toni, ihre beste Freundin Rana (Taj Atwal) und ihre ältere Schwester Paula (Sinead Matthews), bleiben blass und eindimensional. Ihre Versuche, aus dem tristen Alltag auszubrechen, werden niemals mit echtem emotionalem Engagement dargestellt, sodass nie eine echte Verbindung zum Publikum entsteht. Ihre Probleme und Konflikte wirken allzu belanglos und ihre Lösungen oft zu konstruiert.
Auch die humoristischen Elemente der Serie fallen leider enttäuschend aus, denn statt witziger und intelligenter Dialoge werden wir mit flachen Pointen und überstrapazierten Klischees konfrontiert. Der Humor wirkt dabei erzwungen und verliert schnell an Wirkung, weil immer wieder dieselben Prämissen vorgestellt werden. Es fehlt an originellen Ideen und einem cleveren Drehbuch, das darüber hinaus gehen würde, die Partymaus auf ein Muttersöhnchen und die Familienmutter auf eine katernde Jugendliche treffen zu lassen.
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Sechs Folgen von «Hullraisers» sind derzeit in der ZDFmediathek zu sehen.
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