Mitten in Rom hüpft ein alter Mann durch seinen Wohnsitz. Die Rede ist nicht etwa von Strahlemann Silvio Berlusconi, sondern vom Papst. Besser gesagt von einem durchgeknallten Papst. Wo man sonst nur auf verschlossene Türen blickt, bringt der Deutschen liebster Dudelsender MTV mit „Popetown“ seit Neuestem einen absolut authentischen Einblick in die Gemächer des Heiligen Vaters. Darauf hat Deutschland gewartet!
Allerdings überrascht die Tatsache, dass es überhaupt zur Ausstrahlung am Mittwoch kam, doch sehr. Schließlich hätte der muntere Strichmännchen-Papst niemals über die Bildschirme springen dürfen. Jedenfalls nicht, wenn es nach den realitätsnahen Vorstellungen der Senioren-Union gegangen wäre. Die rüstigen Rentner der CDU hatten nämlich vor einigen Tagen eine wunderbare Idee: MTV gehört verboten!
Gleichzeitig meldete sich auch die Krabbelgruppe „Ente“ aus dem „Pablo Picasso“-Kindergarten in Castrop-Rauxel zu Wort. Die Knirpse forderten lautstark ein Verbot von ARD und ZDF. Begründung: „Nicht mal die Werbung interessiert uns da.“ Selbst die Einstellung des deutschen Elite-Senders RTL war im Gespräch, weil sich ein Zusammenschluss diverser Möbelhäuser darüber beschwerte, dass ihnen Tine Wittlers Deko-Tipps stets schwedisch vorkommen.
Minderheitenschutz war aber auch in Bayern ein viel diskutiertes Thema: Hier demonstrierte eine Splittergruppe der SPD gegen den häufigen Sendeausfall beim Bayerischen Rundfunk. Anwohner hatten sich zuletzt über das häufige Schwarz-Bild geärgert.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag bei Quotenmeter.de.