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ZDF verfilmt Schirachs «Sie sagt. Er sagt»

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In dem Film geht es um einen Strafprozess, bei dem der Vorwurf einer Vergewaltigung verhandelt wird und Aussage gegen Aussage steht.

Seit rund einer Woche produziert das ZDF gemeinsam mit der Moovie GmbH, einer Tochtergesellschaft von Constantin Film, das Justizdrama «Sie sagt. Er sagt nach Ferdinand von Schirach». Der Erfolgsautor, der auch für die Titel «Schuld» oder «Verbrechen» verantwortlich ist, verfasste das Drehbuch, das Regisseur Matti Geschonneck («Die Wannseekonferenz») noch bis Mitte August in Berlin inszeniert. Das Geschehen konzentriert sich konsequent auf den Gerichtssaal, in dem der Vorwurf einer Vergewaltigung verhandelt wird und Aussage gegen Aussage steht.

Die Rede ist von einem Fall „von hoher öffentlicher Aufmerksamkeit“, dem weit mehr als das juristisch wie menschlich scheinbar unauflösbare Dilemma innewohnt, das eine ungeheure Sprengkraft entfaltet. Denn über die berufliche und private Zukunft zweier Menschen hinaus geht es um nichts weniger als um die Werte und Vorurteile, die uns als Gesellschaft ausmachen, so das ZDF. Die Hauptrollen spielen Ina Weisse als bekannte TV-Moderatorin Katharina Schlüter und Godehard Giese als der Industrielle Christian Thiede. Die beiden verbindet eine jahrelange heimliche Affäre, jetzt sitzen sie einander als feindliche Parteien im Gerichtsaal gegenüber. Im Zeugenstand schildert Schlüter, wie aus dem zunächst einvernehmlichen Sex in Thiedes Wohnung eine Vergewaltigung wurde. Doch reichen Indizien wie Spermaspuren auf dem Kleid, das sie an dem Tag trug, als Beweismittel aus? Sachverständige sowie Zeugen werden vernommen, und eine unerwartete Wendung der Verhandlung macht es dem Gericht nicht leichter, über Glaubwürdigkeit und Wahrheit zu entscheiden.

In weiteren Rollen spielen Matthias Brandt als Schlüters Anwalt, Henriette Confurius als Thiedes Verteidigerin sowie Johanna Gastdorf als die Vorsitzende Richterin. Darüber hinaus stehen unter anderem Florian Bartholomäi, Maria Köstlinger, Proschat Madani, Bettina Lamprecht, Nicole Marischka und Alexander Hörbe vor der Kamera. Produzentin ist Sarah Kirkegaard, Moovie GmbH, Produzent Reinhold Elschot, als Executive Producer fungieren Oliver Berben, Constantin Film AG, und Jan Ehlert, Constantin Television. Die Redaktion im ZDF haben Frank Zervos und Stefanie von Heydwolff. Ein Sendetermin steht noch nicht fest.

„Wir freuen uns sehr, mit diesem Film die jahrelange vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Matti Geschonneck fortzusetzen. Ferdinand von Schirach, als einer der renommiertesten deutschsprachigen Autoren, regt mit seinen Werken immer wieder große gesellschaftspolitische Debatten an. In Form eines spannenden Courtroom-Dramas wollen wir unser Publikum an ein brisantes, äußerst komplexes Thema heranführen, mit provokanten Fragen herausfordern und anspruchsvoll unterhalten“, erklärt Frank Zervos, Leiter Hauptredaktion Fernsehfilm I.

Produzentin Sarah Kirkegaard fügt an: „Dieser Film ist die erste Zusammenarbeit zweier Meister ihres Fachs. Beide eint die Faszination für menschliche Abgründe und der präzise Blick auf Figuren, deren Nöte wir als unsere ureigenen begreifen. Beide wissen, wie aus einer alltäglichen Begebenheit eine spannende Erzählung entsteht, und beiden gelingt es, Millionen von Menschen zu berühren und aufzurütteln: Ferdinand von Schirach und Matti Geschonneck. Mit diesem höchst aufgeladenen, intensiven Drama stellen sie sich gemeinsam einer der explosivsten Kontroversen unserer Zeit.“

„Der Film zeigt, wie ungeheuer kompliziert das Richtige zu tun in Wirklichkeit ist. Wie lässt sich der Vorwurf der Vergewaltigung gerecht erfassen? Wie kann man über ihn fair urteilen? Was passiert, wenn Richter vor dem Problem 'Aussage gegen Aussage' stehen? Was soll man denken, wenn, nach Ausschöpfung aller Beweismittel, doch nur übrigbleibt: «Sie sagt. Er sagt»?“, so Autor Ferdinand von Schirach.

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