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Schalke 04 und Hertha BSC belegten in der abgelaufenen Bundesliga-Saison die Plätze drei und vier im Ranking des Zuschauerschnitts und mussten sich somit nur Serienmeister Bayern München und Borussia Dortmund unterordnen. Die Traditionsvereine mussten am Ende aber den schweren Gang in die 2. Bundesliga antreten, worüber sich die Anhänger des Unterhauses freuen dürfen, denn wieder einmal wird der 2. Liga eine hohe Attraktivität nachgesagt. Zumindest dieser Eindruck täuscht am ersten Spieltag nicht. Sat.1 darf sich bei der Saisoneröffnung am Freitag, 28. Juli, nach der Relegation erneut auf eine Partie mit Beteiligung des Hamburger SV freuen. Auch wegen des Gästeteams aus Gelsenkirchen dürften dem Bällchensender hohe Quoten sicher sein. Und auch Sport1 ist am Samstagabend glücklich über ein namhaftes Duell. Berlin gastiert bei Fortuna Düsseldorf, dem Tabellenvierten der Vorsaison und dem 18. der ewigen Bundesligatabelle.
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„Da steckt so viel Bundesliga und Attraktivität in der 2. Bundesliga diese Saison“, erklärte deshalb auch die neue Sport1-Moderatorin Katharina Kleinfeldt im Quotenmeter-Interview. Aus ihr sprudelte die Vorfreude auf die neue Aufgabe am Samstagabend förmlich heraus, schließlich befindet sich die 2. Bundesliga in einer ähnlichen Situation wie vor zwei Jahren, als mit Schalke und Werder Bremen ebenfalls zwei namhafte Mannschaften abgestiegen waren. Die vermeintlich grauen Mäuse der Liga, wie der SC Paderborn oder der Karlsruher SC haben sich sogar mit gestandenen Bundesliga-Stars im gehobenen Fußballeralter wie Max Kruse und Lars Stindl verstärkt, sodass auch von diesen Teams ein gewisser „Glamourfaktor“ ausgeht. Und auch biedere Klubs wie Regensburg, Sandhausen, Aue oder Ingolstadt sind inzwischen nicht mehr Teil der Liga. Stattdessen gehen durchaus spannende Fußballprojekte wie Elversberg oder Wehen-Wiesbaden an den Start und werden von vielen etablierten Kräften wie Hansa Rostock, Greuther Fürth oder Holstein Kiel ergänzt. Damit braucht sich die Liga auch nicht vor der Bundesliga mit Mainz 05 und Hoffenheim verstecken.
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In einem Transfersommer, in dem Kylian Mbappé dem Vernehmen nach für insgesamt eine Milliarde Euro nach Saudi-Arabien wechseln könnte, stellt die 2. Bundesliga so etwas wie einen „Gegenentwurf“ dar, wie Kleinfeldt im Interview beschreibt. Insofern hat die DFL in der Vermarktung der 2. Bundesliga eigentlich gute Karten. Wäre da nicht das Sorgenkind der 1. Liga, die einem angesichts der elften Meisterschaft von Bayern München in Folge die Gähn-Tränen in die Augen treibt. Böse Zungen könnten meinen: Nicht umsonst spielt die 2. Liga am Samstagabend in der Primetime.
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