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Nachdem er am 17. Januar 1936 den Amerikaner im Chicago Stadium nach einer Runde besiegte, sollte es zu einem größeren Match kommen. Der deutsche Boxer Max Schmeling studierte die Filmaufnahmen der Louis‘ Boxkämpfe und wurde auf eine schwäche Aufmerksam. Nach einer linken Geraden nahm er seinen Unterarm nicht zurück vor seinen Kopf, sondern ließ den Arm hängen. „Der Schwarze Uhlan vom Rhein“, wie die Presse Schmeling nannte, sollte ein weiteres Opfer von Joe Louis werden.
Schließlich stand der entscheidende Kampf an – und der haushohe Favorit wurde von Schmeling geschlagen. Der am 28. September 1905 in Klein Luchow geborene Schwergewichtskämpfer sorgte für einen phänomenalen Kampf. Der haushohe Favorit musste seine erste Niederlage einstecken und erging ein KO-Schlag in der zwölften Runde.
Doch was ist genau der Max-Schmeling-Effekt? Durch diesen unerwarteten Sieg von Schmeling wurde der Box-Sport wieder komplett durcheinander gewirbelt. Dieser Effekt ist wunderbar auf die Sportwelt umzusetzen. Im Football gibt es ein ausgeklügeltes Ligasystem, sodass es Mannschafts-Gehaltsobergrenzen gibt. Da die Gewinner des Sports stetig wechseln, ist mit sehr viel Spannung während der Saison zu rechnen.
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Die Bundesliga ist nüchtern betrachtet in Sachen Titelgewinn langweilig. Mit Ausnahme von sechs Meisterschaften ist der bayerische Klub seit Mai 1999 stetiger Sieger der Liga. Während es früher noch Überraschungen gab und selbst Borussia Dortmund in den Jahren 2011/2012 zum Angstgegner wurde, hat man diese auch schon wieder abgehängt. Die Bayern sind seit der Saison 2012/2013 kontinuierlich mit Abstand Tabellenführer.
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Der deutsche Fußball und damit die Bundesliga lässt sich nicht mehr revolutionieren. Damit hängt das System zu sehr an dem europäischen Fußballband UEFA, der die Champions League dominiert. Mit diesem Wettbewerb füllen sich Vereine wie Bayern München die Kasse ordentlich auf und kommen auf einen Etat, den andere Mannschaften nicht mal in drei bis sechs Spielzeiten erreichen. Daher wird auch König Fußball in Deutschland zu einer zunehmenden Pflichtveranstaltung. Man fiebert zwar mit, ob die gewisse Lieblingsmannschaft ein Jahr in der Champions League oder Europa League mitspielt, aber auf einen Titelgewinn braucht man nicht zu hoffen. Oder sollte ein Verein, wie die äußerst beliebten Frankfurter wirklich einmal in die Nähe des ersten Tabellenplatzes kommen?
Fakt ist: Solange die Meisterschaft im Fußball so spannend ist, wie Wandfarbe beim Trocknen zu beobachten, umso schwerer zieht man neue Abonnenten an.
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