Interview

Sophie Pfennigstorf: ‚Jule ist eine Figur mit einer starken Intuition‘

von   |  6 Kommentare

Die 34-jährige Schauspielerin, die man aus «Survivors» kennt, ist ab sofort in «Stralsund» unterwegs. Wir sprachen über ihr Alter Ego.

Hallo Frau Pfenningstorf. Sie stoßen zur 21. Folge der erfolgreichen Reihe «Stralsund» zum Hauptcast dazu. Warum haben Sie sich für die Filmreihe entschieden?
In erster Linie war es das hervorragende Buch von Lars Henning, welches mich überzeugt hat. Ich mochte wie Jule Zabek gezeichnet wurde und hatte von Anfang an eine Vision und einen Zugang zu ihr.

Sie haben bereits vier Folgen abgedreht, sind schon neue Filme geplant?
Ja. Jule wird uns noch ein bisschen begleitet und es laufen die Vorbereitungen für weitere Filme, auf die ich mich sehr freue.

«Stralsund» fuhr am 5. Februar 2022 die bislang höchste Reichweite mit 7,28 Millionen Zuschauern ein. Ist das Lagerfeier-Fernsehen doch nicht tot?
Die Art und Weise wie Medien konsumiert werden hat und wird sich weiter verändern. Einen Film zu machen, der diesen Lagerfeuereffekt hat, ist natürlich super. Trotzdem hat auch die Mediathek Einzug in das Leben vieler Menschen erhalten, es bringt wie jede Veränderung Vorteile, aber eben auch Verabschiedungen, von manchen Effekten, mit sich. Ich denke, wie sind in einer Übergangszeit, in der verschiedene Phänomene auftreten. Aber totsagen würde ich nichts, es existieren einfach mehrere Strömungen gleichzeitig. Im Besten Fall reagieren wir neugierig darauf.

Apropos tot: Ihr erster Fall „Der lange Schatten“ beschäftigt sich mit zwei vermissten Teenager-Schwestern. Ihr Alter Ego hofft auf einen positiven Ausgang des Falles. Ist Jule Zabek also eher ein positiver Mensch?
In einer sehr eigenen Logik, ist sie das wohl 😀 Jule hat aber auch keine andere Wahl, als alles daran zu setzten, einen positiven Ausgang zu bewirken. Diese existenzielle Dringlichkeit macht die Figur aus. Gleichzeitig ist Jule eine Figur mit Abgründen, Traumata und Katastrophen, der es gelingt aufzustehen und weiterzumachen. Ihre Kraft liegt aber mehr in dem Prozess des Durchhaltens, als in einer naiven Zuversicht.

Wie würden Sie Jule noch beschreiben?
Jule ist eine Figur mit einer starken Intuition, einem Zugang zu Außenseitern und einem eigenen Gerechtigkeitssinn. Sie ist nicht per se eine Einzelgängerin, aber ein Mensch der sich mit der Einsamkeit angefreundet hat. Sie ist in ihrem eigenen Leben auf der Durchreise, auf der Suche nach Ankern, die sie wahrscheinlich nie finden wird.

Vor Kurzem startete die internationale Koproduktion «Survivors» beim ZDF. Die Kritiken waren spitze, die Zuschauerzahlen eher überschaubar. Wie nehmen Sie das Medienecho wahr?
Bei der Ausstrahlung in Italien habe ich auf jeden Fall mehr Medienecho und Begeisterung wahrgenommen. Bei der deutschen Ausstrahlung habe ich mit unserem Sendeplatz aber auch nicht damit gerechnet, dass die Serie hier große Wellen schlägt. Aber ich war auch selbst, wie viele potenzielle Zuschauer:innen im Urlaub.

Wissen Sie schon, ob es von «Survivors» weitere Folgen geben wird?
Ich habe keine verifizierte Information. Allerdings rechne ich nicht mehr mit einer 2. Staffel.

Im Februar 2021 strahlte Sat.1 die Serie «Du sollst nicht lügen» aus. Rund 1,6 Millionen Menschen fanden den Weg zum Privatsender. Waren Sie mit der Resonanz zufrieden?
Ehrlich gesagt: ja. Die Serie wurde gut aufgenommen, es gab mehrere Nominierungen und es braucht eben auch Zeit, bis ein Publikum mitbekommt, das Sat.1 solche Formate produziert.

Gerade die unter 50-Jährigen schauen lieber on Demand, muss man also damit rechnen, dass die Reichweiten geringer werden?
Natürlich erhöhen die Streaminganbieter die Konkurrenz, aber sie setzten auch neue und wichtige Impulse. Zweifelsohne haben sie den Markt aufgemischt.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Der neue «Stralsund» wird am Samstag, den 2. September, im ZDF ausgestrahlt.
Ob eine Fernsehproduktion dann on Demand geschaut wird oder auf dem Sendeplatz, macht ja eigentlich keinen Unterschied. Sie wird geschaut. Es geht dann eher darum, wie Quoten berechnet werden, wie viel

Kurz-URL: qmde.de/144607
Finde ich...
super
schade
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelQuotencheck: «The Goldbergs»nächster ArtikelKrebspatientin Lea hat Stress mit Ben
Es gibt 6 Kommentare zum Artikel
Stargamer
31.08.2023 13:17 Uhr 1
Wie viele Artikel solcher Art werden wohl noch veröffentlicht weil man nicht Korrektur liest?
Haja
02.09.2023 16:15 Uhr 2
An Fabian Riedner direkt, sofern er das liest:



Ich weiß nicht, ob es echt oder Fake ist, aber, falls es echt ist, solltest du dich vielleicht eher um deinen eigenen Laden kümmern* anstatt die grüne Konkurrenz (DWDL) auf deren Facebookseite schlecht zu machen. Ob die Kritik nun berechtigt ist oder nicht, das ist mir egal. Wenn Privatleute/Leser solche Kritik äußern, ist das etwas völlig anderes als wenn es Journalisten-Kollegen von konkurrierenden Blättern/Seiten tun. Das ist wie bei politischen Parteien: Wenn man selber keine Konzepte zur Verbesserung anbringen kann, wird der politische Gegner schlecht gemacht, egal mit welchen Mitteln. Da werden teilweise Methoden angewendet, die man scharf verurteilen würde, wenn sie einen selbst oder die eigene Partei beträften. Wenn man das nötig hat, um selber besser dazustehen, dann läuft etwas gehörig schief. Also: Falls das wirklich von dir kommt und kein Fake ist, finde ich das eine richtig schwache Aktion von dir.



* Inzwischen ist es schon so weit gekommen, dass einfach grundsätzlich davon ausgegangen wird, dass ein Quotenmeter-Artikel Fehler enthält, selbst wenn das gar nicht der Fall ist (siehe: Herr Stach). Das "Q" in "Quotenmeter" sollte für "Qualität" stehen. Derzeit steht es oft für "Quatsch". Unter den journalistischen Angeboten im Medienbereich ist Quotenmeter so etwas wie der Sat.1-Vorabend bzw. "Volles Haus!" und Fabian Riedner ist Daniel Rosemann.
Stargamer
02.09.2023 20:01 Uhr 3
Oha, ich hab gerade mal geschaut, das ist schon peinlich wenn er das wirklich ist.



Sich darüber aufregen das die Konkurrenz etwas (angeblich) zu spät veröffentlicht ist schon mutig wenn man selber langsam unterwegs ist.



Nur mal als schnelles feines Beispiel: Der letzte Artikel von heute berichtet über die neue ITV-Show "Fortune Hotel". Englische Medien berichten darüber seit dem 23. August, seit dem 29. August gibt es die Infos auch bei ITV als Pressemeldung und am 30. August hat die Konkurrenz namens DWDL darüber berichtet. Eigentlich könnte ich mich dann ja auch unter dem Artikel beschweren...
Fabian
02.09.2023 20:59 Uhr 4


Deine Kritik ist berechtigt, sie hat aber auch einen Hintergedanken. Wir haben rund 30 Artikel jeden Tag veröffentlicht. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass wir bei mehr Artikeln auch keine weiteren Klicks bekommen. Schieben wir diese aufs Wochenende, läuft auch das Wochenende gut.
Fabian
02.09.2023 21:01 Uhr 5


Ich kann mir das gerne zu herzen nehmen.



Dennoch waren daran ein völliger Falsch-Artikel beteiligt (bei dem selbst die Anstalt sauer war!) und ein völliger Kollaps. Also wenn man fünf Monate nach Veröffentlichung eine Drehstartmeldung produziert, obwohl der Komponist engagiert wurde, muss man auch mal nachfragen.
Haja
03.09.2023 11:45 Uhr 6
Okay, schon mal gut, dass du zu diesen Kommentaren stehst.

Man muss nicht in allen Punkten mit dir übereinstimmen. Es ist dein Unternehmen, es sind deine Entscheidungen.

Ich wünsche einen schönen Sonntag & einen guten Wochenstart an alle hier.

Optionen

Drucken Merken Leserbrief




E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung