Story
Thomas Krugmann ist ein treu sorgender Vater, der sich seit dem tragischen Tod seiner Frau alleine um seine Kinder Moritz und Nele kümmert. Zwar hat der sympathische Tierarzt in der eleganten Sabine eine neue Lebensgefährtin gefunden, aber Moritz und Nele kommen mit dieser Frau einfach nicht klar. Deshalb soll ein gemeinsamer Urlaub an der Ostsee die Beziehung zwischen den Kindern und Sabine verbessern. Allerdings nehmen die Ferien gleich zu Beginn eine unerwartete Wendung: Nach einer schief gelaufenen Buchung steht das ungleiche Quartett ohne Unterkunft am Urlaubsort.
Die Rettung naht in Gestalt der charmanten Fischerin Anne und ihrer zarten Robbe William. Anne bringt Thomas, die Kinder und Sabine kurzerhand in der kleinen Pension ihres alten Freundes Piet unter. Aber trotz der idyllischen Umgebung will sich keine ausgelassene Urlaubsstimmung einstellen. So sehr Sabine sich auch bemüht – an Nele und Moritz kommt sie einfach nicht ran. Ganz anders die ungezwungene Anne: Bei ihr und ihrem ebenso exzentrischen wie amüsanten Haustier William fühlen sich die Kids sofort wie zu Hause. Auch Thomas sucht die Nähe der eigensinnigen Fischerin. Durch sie scheint er jene Freiheit zu finden, die ihn endlich über den Verlust seiner Frau hinwegbringen kann.
Unterdessen bemüht sich der lässige Naturbursche Piet auf rührend-zaghafte Weise um die Städterin Sabine. Doch obwohl Thomas und Anne ebenso wie Sabine und Piet spüren, dass sie mehr füreinander empfinden als nur Freundschaft, wagt es keiner, den entscheidenden Schritt zu tun. Beim traditionellen Dorfball scheint der Knoten endlich zu platzen, doch dann macht die verunsicherte Anne aus Angst vor einer möglichen Enttäuschung einen Rückzieher.
Darsteller
Gesine Cukrowski («Judith Kemp») ist Anne Petersen
Oliver Mommsen («Urlaub vom Leben») ist Thomas Krugmann
Marlies Engel («Ein Vater sieht rot») ist Stina
Rolf Becker («Die Nachrichten») ist Dr. Knut Hansen
Deborah Kaufmann («Das Kanzleramt») ist Sabine Berg
Henning Baum («Deutschmänner») ist Piet Jensen
Kritik
Zunächst klingt die Story auf dem Papier wenig spektakulär und wirkt ziemlich ausgelutscht. Doch die dramaturgische Ausarbeitung ist alles in Allem gut gelungen. Die meisten Dialoge sind treffsicher und auch der ein oder andere One-Liner schafft es, die Stimmung des Filmes einzufangen.
Leider kommt stellenweise etwas Langeweile auf und vor allem am Anfang fühlt sich der Zuschauer in einer schlechten Soap-Opera gefangen. Zunächst wirkt es so, als würde die olle Kammelle "Mann trifft Frau, Mann verliebt sich in Frau, Mann ist aber in fester Beziehung" aufgewärmt, doch durch die originellen Charaktere kommt Abwechslung in dieses Schema. Mit der Zeit bekommen die Figuren immer mehr Raum, sich zu entfalten, was dem Film einiges an Originalität verleiht. Die Konflikte sind sehr gut dargestellt und wecken im Zuschauer Interesse. Auch die Schauspieler haben ganze Arbeit geleistet, vor allem die Kinderdarsteller spielen geradezu phänomenal.
Alles in allem kann «Eine Robbe zum Verlieben» deshalb durchaus überzeugen und bietet gute Familienunterhaltung.
Die ARD strahlt «Eine Robbe zum Verlieben» am Samstag, den 13. Mai 2006, um 20.15 Uhr aus.