
Die Handlung beginnt auf einem Weingut in Sizilien, wo der Kriminalbeamte Lorenzo Vitale mit seinem Sohn angefahren kommt. Die Landschaft wird mit einem schönen Drohnenflug eingefangen und die erste Szene von «The Equalizer 3» zeigt einen verängstigten Mann, der rauchend vor dem alten Gebäude wartet. Vitale läuft durch das Haus und findet zahlreiche brutal ermordete Handlanger vor. Im Keller sitzt der ehemalige DIA-Agent Robert McCall, der von zwei Leibwächtern beschützt wird. Einer von Ihnen hält eine Waffe an McCalls Kopf. Wie sollte es auch anders kommen, innerhalb von wenigen Sekunden schaltete der ehemalige US-Agent gleich mehrere Kämpfer aus. Diese Kampfszenen machen richtig Spaß, Robert Richardson kann diese Bilder toll einfangen, die von Conrad Buff entsprechend gut zusammengeschnitten werden.

An der Straßenseite findet ihn der örtliche Carabiniere Gio Bonucci und fährt McCall nicht etwa in das nächste Krankenhaus (vermutlich zu weit entfernt), sondern zu seinem alten Vater. Warum er auch danach nicht in ein Krankenhaus überstellt wird, ist eine Schwäche im Skript. Stattdessen ist er knapp zwei Wochen mit seiner Genesung in einem Dorf an der Amalfiküste beschäftigt. Zwischen dem fiktiven Ort, der kurz vor Neapel liegt, und Messina auf Sizilien gibt es immerhin eine zehnstündige Fährverbindung. Doch Drehbuchautor Richard Wenk hat des Öfteren Fünfe gerade sein lassen, damit der Plot passt.

Drehbuchautor Wenk wollte dem Dorf keinen Namen geben, damit der Ruf an der Küste dort nicht versenkt wird. Dennoch muss man ihm attestieren, dass das Drehbuch voller Vorurteile und Klischees ist. Die Mafia ist so gezeichnet, wie sich das die Amerikaner vorstellen. Komplett böse und wahnsinnig. Da wird ein alter Mann mit einem Kabel an seinem Hals aus dem dritten Stock geworfen, um die Macht der Mafia zu demonstrieren. Oder bei einer Totenfeier bekommt der Polizeichef von Neapel die halbe Hand abgeschnitten. Der Region wird auch noch sehr viel Religion zugeschrieben, alle schauen natürlich weg. Nur in einer einzigen Szene wacht das Dorf auf und filmt die Übeltätiger mit ihren Smartphones. Die Polizei rückt an und schon wird der brutale Kampf verschoben.

Der überwiegende Part des Filmes ist zudem in sehr dunklen Tönen gehalten. Das macht den Streifen mitunter spannender, aber gleichzeitig auch nicht wirklich besser. «The Equalizer» ist kein richtiger Action-Streifen eher ein Drama über den Ruhestand eines ehemaligen Agenten. Der Film lebt von dem schauspielerischen Talent von Denzel Washington. Selbst die gesamte Side-Story um CIA-Mitarbeiterin Emma (Dakota Fanning) aus Langley, Virginia, könnte man theoretisch komplett herausschneiden, ohne das wirklich wichtige Teile fehlen.
«The Equalizer 3» ist gut ein inszenierter Action-Streifen, der genau von diesen drei Momenten lebt. Ansonsten ist das Werk von Regisseur Antoine Fuqua und Autor Richard Wenk ein mittelmäßiges Drama - anders als noch der erste Teil.
«The Equalizer 3» ist seit Donnerstag, den 31. August, im Kino zu sehen.
Es gibt 4 Kommentare zum Artikel
06.09.2023 19:09 Uhr 1
Ja das kennt man ja so, die Beschützer halten einem zum Schutz die Waffe an den Kopf...
08.09.2023 20:22 Uhr 2
10.09.2023 20:39 Uhr 3
Stargamer, worauf möchtest du mit diesem Beitrag hinaus?
11.09.2023 11:23 Uhr 4